Elektrosmog Report
Nr. 3 / 3. Jahrgang März 1997
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Politik

SPD-Bundestagsfraktion fordert "Generelles Minimierungsgebot bei elektromagnetischen Feldern"

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert in einem Entschließungsantrag vom 14.1.1997 ein "generelles Minimierungsgebot nach dem Stand der Wissenschaft und Technik analog der Strahlenschutz-Verordnung", um die Regelungen der Elektrosmog-Verordnung - die seit 1.1.1997 in Kraft sind - dem jeweils aktuellen wissenschaftlichen Stand anzupassen.

Solange die gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern noch nicht endgültig geklärt sind, "muß mit Vorsorgewerten gearbeitet werden. Dauerexpositionen der Bevölkerung müssen daher überall dort vermieden oder vermindert werden, wo dies mit vertretbarem Aufwand machbar ist. Dies könnte durch planerische und technische Maßnahmen bei Neuanlagen oder wesentliche Änderungen erfolgen." Es dränge sich der Verdacht auf, daß die jetzigen Regelungen "nur an der technisch bestehenden Realität ausgerichtet sind".

"Die SPD fordert, einen neutralen wissenschaftlichen Beirat einzusetzen, der Forschungsschwerpunkte festlegt und entsprechende Projekte vergibt. Die Wissenslücken auf diesem Gebiet müssen geschlossen werden, um die Schutz- und Vorsorgeregelungen auf eine verläßliche Basis zu stellen."
 
 
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EMF und Gesundheit

Fallbeispiele ungewöhnlich hoch belasteter Wohnungen und Arbeitsplätze

Die Beratungs- und Meßstelle Elektrosmog beim Wissenschaftsladen Bonn e.V. hat vor zwei Jahren ihre Tätigkeit aufgenommen. Seitdem wurden im Auftrag von Bürgern 150 Messungen vor Ort durchgeführt. In den allermeisten Fällen litten die Auftraggeber der Messungen seit Jahren an diffusen Krankheitssymptomen unbekannter Ursache und wollten klären lassen, ob erhöhte elektromagnetische Belastungen im Wohnbereich vorliegen.

In manchen Fällen waren die Auftraggeber schwer erkrankt oder exponierte Personen bereits verstorben. In jedem dieser Fälle wurden in Bereichen, in denen sie sich über längere Zeiträume aufgehalten hatten (Schlafzimmer, Büro, Küche), überdurchschnittlich hohe magnetische Induktionen über 0,3 µT (Mikrotesla) gemessen. Bei den betroffenen Erwachsenen lagen zudem stets eine Jahrzehnte andauernde Exposition vor. Auffällig ist, daß fast ausschließlich die mit elektromagnetischen Feldern in Verbindung gebrachten Erkrankungen auftraten.

Dagegen zeigten die Anwohner von Trafos und Hochspannungsleitungen, die nur geringen Feldexpositionen ausgesetzt waren, in der Regel keine gesundheitlichen Auffälligkeiten.

Die Quellen erhöhter Feldbelastungen waren neben Hochspannungsleitungen vor allem Transformatoren, aber auch Dachständerleitungen und Erdungsströme. In höheren Stockwerken von Altbauten (etwa ab 2. Stock) fanden sich gelegentlich stärkere elektrische Felder (bis über 200 V/m (Volt/Meter)). Nachfolgend werden einige der Fälle beschrieben, bei denen schwere Krankheiten aufgetreten sind oder ein Zusammenhang mit den Feldbelastungen vermutet werden konnte. Die gemessenen Mittelwerte der magnetischen Induktionen lagen bei mindestens 0,3 µT (Mikrotesla); falls erhöhte elektrische Felder festgestellt wurden, waren deren Feldstärken größer als 150 V/m.

Fallbeispiele mit erhöhten Magnetfeldern

  1. Ein Ehepaar schlief 32 Jahre direkt über einem Mittelspannungstransformator (250 kVA), der im Keller des Wohnhauses eingebaut ist. Vor einigen Jahren erkrankte die Frau an einem operablen Gehirntumor. Sie büßte auf einem Auge ihre Sehkraft weitgehend ein. Der Ehemann leidet an extremem Bluthochdruck und ist auf ständige Medikation angewiesen. Im Bett des Paares wurde eine mittlere Induktion von 1 µT gemessen, der Spitzenwert lag bei 5 µT. Der zuständige Stromversorger war bereit, feldvermindernde Maßnahmen am Trafo kostenlos durchzuführen.
  2. Ein Hausmeisterehepaar wohnt seit etwa 20 Jahren in einer Dienstwohnung neben zwei 630-kVA-Trafos. Der Traforaum grenzte unmittelbar an die Küche. Das Ehepaar hielt sich tagsüber fast ausschließlich in der Küche auf. Die Frau war vor 5 Jahren an Brustkrebs erkrankt (erfolgreich operiert) und auf Anraten ihres Arztes aus der Wohnung ausgezogen. Der Mann leidet an Schlaflosigkeit und Erschöpfung und nimmt starke Medikamente, ohne die er seiner Aussage nach seinen Verpflichtungen als Hausmeister nicht mehr nachkommen kann. Der Mittelwert der Induktion betrug in der Küche 0,8 µT, der Spitzenwert erreichte 1,2 µT.
  3. Ein Ehepaar lebte seit 1962 im eigenen Haus. Der Stromversorger hatte damals den Betrieb von zwei Durchlauferhitzern unter der Bedingung genehmigt, daß er über einen Dachständer eine Freileitung verlegen durfte, um die Stromversorgung des Nachbarviertels zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde vom Keller des Hauses (das Haus hat Erdanschluß) bis zum Dach ein dickes Niederspannungskabel in der Wand verlegt und über einen Dachständer eine Freileitung (mittlerweile gebündelt) zum etwa 50 Meter entfernten ersten Haus des Nachbarviertels gespannt. Das vom Keller bis zum Dach verlaufende Kabel befindet sich in der Küchenwand genau an der Stelle, an der das Ehepaar am liebsten saß, weil man von hier einen wunderbaren Ausblick in den Garten hat. Der Abstand zum Kabel betrug dann höchstens 50 cm. Hier wurden Induktionsmittelwerte von 1 µT gemessen, unmittelbar auf der Wand waren es 16 µT. Der Mann erkrankte vor drei Jahren an einem Hodgkin-Lymphom, die Frau im selben Jahr an einem Weichteilsarkom im Bein. Das Paar versuchte zunächst vergeblich, das Kabel und die Freileitung durch den Stromversorger entfernen zu lassen. Einige Wochen nach dem Tod des Mannes baute der Stromversorger Dachständer und Freileitung ab mit der Begründung, daß die Leitung zur Versorgung des Nachbarviertels nicht mehr benötigt werde.
  4. Ein Mädchen lebte seit seiner Geburt 3 1/2 Jahre in einem Haus neben zwei Hochspannungsleitungen von 110 kV (15 Meter entfernt) und 380 kV (75 Meter entfernt). Dann lebte das Kind mit seinen Eltern vier Jahre im Ausland und erkrankte dort an Leukämie. Nach der Rückkehr nach Deutschland hielt es sich nur noch vorübergehend in dem Haus an den Hochspannungsleitungen auf, weil die Eltern einen negativen Einfluß auf den Krankheitsverlauf befürchteten. Mittlerweile ist die Familie in ein anderes Haus umgezogen. Eine Messung im ehemaligen Bett des Kindes ergab einen Induktionsmittelwert von 0,35 µT.
  5. Ein Ehepaar wohnt seit 1965 in einem Haus, das knapp 20 Meter neben einer 220 kV-Leitung steht. Die Frau hat bis heute keine gesundheitlichen Probleme, aber der Ehemann erkrankte 1992 an einem Non-Hodgkin-Lymphom. Sein Gesundheitszustand ist nach einer Chemotherapie derzeit stabil. Die Feldmessung ergab im Bett des Mannes eine Induktion von 0,5 µT. Beim Meßtermin erzählte er, daß der Nachbar ebenfalls seit 1965 dort wohnte und im vergangenen Jahr an einem Gehirntumor gestorben sei. Das Haus des Nachbarn steht noch etwas näher an der Leitung. Ein Nachbar auf der gegenüberliegenden Seite der Trasse, dessen Haus ebenfalls nur knapp 20 Meter von der Leitung entfernt steht, war an einer Entartung der Mastzellen des Immunsystems erkrankt, sein Zustand ist durch Medikamente stabil.
  6. In einem Bonner Amt arbeiteten drei Ingenieure in einem kleinen Büro neben einem 630 kVA-Trafo, der in das Gebäude eingebaut ist. Sie waren zwischen 50 und 60 Jahre alt und seit Jahrzehnten dort tätig. Vor vier Jahren starb einer der Ingenieure an einem Herzinfarkt und einer an einem Gehirntumor. Daraufhin wurde der Trafo mit Mu-Metall abgeschirmt. Der dritte Ingenieur war zum Zeitpunkt der Feldmessung durch den Wissenschaftsladen Bonn (nach erfolgter Abschirmung) an einer nicht genauer beschriebenen Gehirnkrankheit erkrankt und arbeitsunfähig. Die Meßwerte waren mit 0,14 µT am Schreibtisch und 1,1 µT an der Wand zum Traforaum relativ niedrig, dürften aber vor der Abschirmmaßnahme etwa fünf bis zehn mal so groß gewesen sein. Der Raum wird trotz der Abschirmung mittlerweile nicht mehr als Büro genutzt. Über das weitere Schicksal des dritten Ingenieurs ist nichts näheres bekannt.
  7. Ein weiteres Ehepaar wohnt seit 27 Jahren in einer Wohnung neben einem 630-kVA-Trafo. Das Schlafzimmer befindet sich direkt neben dem Traforaum. Die Vermieterin der Wohnung wünschte eine Messung, um Daten über die Feldbelastung zu haben, weil sie dem Stromversorger den Vertrag (der Trafo steht auf ihrem Grundstück) kündigen wollte. Beim Meßtermin fiel die ungewöhnliche Vitalität der Ehefrau und die Hinfälligkeit ihres Mannes auf. Der Mann war zuckerkrank und hatte vor einiger Zeit einen Schlaganfall erlitten. Das Ergebnis der Messung war überraschend: Auf dem Kopfkissen des Mannes betrug die gemessene Induktion 1,8 µT, auf dem Kopfkissen der Frau dagegen nur 0,06 µT. Zwar gehören Zuckerkrankheit und Schlaganfall nicht zu den Erkrankungen, die man mit der Exposition durch Magnetfelder von Stromversorgungsanlagen in Verbindung bringt, bemerkenswert ist aber, daß der erkrankte Ehemann im Bett starken Induktionen ausgesetzt war, während die kerngesunde Ehefrau magnetisch nur gering belastet wurde.
Fallbeispiele mit erhöhten elektrischen Feldern

Die Aufmerksamkeit der Erforschung gesundheitlicher Wirkungen von Elektrosmog galt bisher fast ausschließlich den Magnetfeldern, die elektrischen Felder sind dabei weitgehend vernachlässigt worden. Entsprechend empfindliche Personen scheinen aber auf elektrische Wechselfelder zu reagieren, vor allem, wenn deren Stärke deutlich über 100 V/m liegt. Hierfür zwei Beispiele aus der Meßpraxis des Wissenschaftsladen Bonn.

  1. Ein älterer Herr hatte sich eine zweimanualige elektronische Orgel mit Pedal gekauft, auf der er täglich spielte. Nach drei bis vier Jahren bekam er einen roten Ausschlag im Gesicht, der sich immer mehr ausbreitete. Schließlich stellte sich regelmäßig auch ein Hitzegefühl im Gesicht ein, wenn er länger als eine halbe Stunde auf der Orgel spielte. Nachdem er den Zusammenhang zwischen Orgelspiel und Hitzegefühl erkannt hatte, stellte er das Musizieren völlig ein. Daraufhin verringerte sich auch langsam der Ausschlag im Gesicht. Zu diesem Zeitpunkt beauftragte der Mann den Wissenschaftsladen mit einer Feldmessung an der Orgel. Über den Manualen der Orgel betrug die elektrische Wechselfeldstärke 270 V/m, mittels Handelektrode konnte gegen Erde eine Koppelspannung von 7,7 V festgestellt werden. Durch Erden der Orgel sank die Feldstärke über den Manualen auf 9 V/m, die Koppelspannung betrug nur noch 0,2 V. Das Hitzegefühl im Gesicht nach längerem Orgelspiel trat nicht mehr auf und die roten Flecken im Gesicht sind fast ganz abgeheilt.
  2. Eine Frau hatte vor 10 Jahren einen Altbau gekauft, renoviert und dabei auch die Elektroinstallation erneuern lassen. Sie selbst bewohnte das zweite Stockwerk. Nach einigen Jahren stellte sich bei ihr ein Tinnitus (Ohrgeräusche) ein, der allen Behandlungsversuchen trotzte. Obwohl sich keine elektrischen Geräte in der Nähe ihres Bettes befanden, betrug dort die elektrische Feldstärke 161 V/m, die magnetische Induktion lag bei 0,02 µT. Durch Ausschalten der Schlafraumsicherung ging dieser Wert nicht wesentlich zurück. Eine Überprüfung ergab, daß alle Wohnungen des Hauses über nur eine Phase versorgt wurden. Ein Elektrotechniker führte folgende zum Teil recht aufwendigen Sanierungsmaßnahmen durch:
Nach erfolgter Sanierung konnte im Bett der Hausbesitzerin bei ausgeschaltetem Netzfreischalter nur noch eine elektrische Feldstärke von 6 V/m gemessen werden. Im Laufe einiger Monate besserte sich der Tinnitus so weit, daß er nur noch gelegentlich morgens nach dem Aufwachen auftrat. Gleichzeitig mit der Sanierung der Elektroinstallation ihres Hauses hatte die Frau auch eine Amalgamsanierung durchführen lassen. Möglicherweise lag hier eine Belastung mit Quecksilber durch erhöhte Korrosion der Amalgamplomben infolge von Körperströmen vor. Der Tinnitus wäre dann nur indirekt die Folge der elektrischen Feldbelastung gewesen.
Fazit

Die geschilderten Fälle sind natürlich kein Beweis für die schädigende Wirkung elektromagnetischer Einflüsse auf die menschliche Gesundheit, wenn auch der Zusammenhang manchmal sehr deutlich zu sein scheint. Auffallend ist aber, daß die beobachteten Erkrankungen stets mit einer erhöhten Feldexposition verbunden waren und es sich fast nur um die seit längerem mit elektromagnetischen Feldern in Verbindung gebrachten Krankheiten handelte.

Waren die Auftraggeber dagegen in ihren Wohnungen oder am Schlafplatz mittleren magnetischen Induktionen unter 0,2 µT ausgesetzt oder wohnten sie erst seit kurzem unter erhöhter Feldbelastung, so traten in keinem Fall die entsprechenden Krankheiten auf, obwohl diese Fälle zahlreicher waren, als die oben beschriebenen, höher belasteten Fälle.

Dr. Klaus Trost

Wissenschaftsladen Bonn e.V., Buschstr. 85, 53113 Bonn

Kommentar

Die geschilderten Fallbeispiele im Bericht von Dr. Klaus Trost vom angesehenen Wissenschaftsladen Bonn können keinen kausalen Zusammenhang zwischen den beobachteten Erkrankungen und elektromagnetischen Feldern beweisen. Dennoch geben sie wertvolle Hinweise auf mögliche Gefahren und legen den Finger in die Wunde des "0,3-100-Mikrotesla-Dilemmas": Nach Meinung vieler Wissenschaftler geht von Belastungen unter 0,3 µT kein relevantes Gesundheitsrisiko aus. Die Grenzwerte für die Allgemeinheit liegen in der seit Januar 1997 gültigen Elektrosmogverordnung aber bei 100 µT (wenn die Belastung nur zu 5% der Zeit auftritt, sogar bei 200 µT). Was aber zwischen 0,3 und 100 µT passiert, weiß niemand so genau. Tierversuche von Löscher und Mevissen zeigen in diesem Bereich eine Förderung des Brustkebswachstums (vgl. Elektrosmog-Report 2(11), S. 5-6, 1996). Epidemiologische Studien zur systematischen Erfassung von gesundheitlichen Beschwerden bei vergleichsweise hoher elektromagnetischer Belastung fehlen weltweit nahezu völlig. Es ist nicht einmal bekannt, wieviel Prozent der Bevölkerung solchen deutlich erhöhten Belastungen ausgesetzt ist.

Es besteht dringender Handlungsbedarf:

Es ist zu wünschen, daß die internationalen und nationalen Institutionen, die in ihren Namen das wohlklingende Wort "Strahlenschutz" führen, sich dieser sehr konkreten Strahlenschutzproblematik annehmen würden. Es ist unverantwortlich, diese erhöhten Belastungen und ihre möglichen gesundheitlichen Folgen zu ignorieren und sich hinter dem 0,3-Mikrotesla-Wall zu verstecken, auch wenn bundesweit "nur" einige 10.000 Personen betroffen sein mögen.

Redaktion Elektrosmog-Report
 
 
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Vorsorge

Eine Kosten-Nutzen-Analyse für Krebs durch EMF

Fünf schwedische Institutionen, die sich staatlicherseits mit den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern (EMF) befassen, haben in einer Broschüre beispielhafte Kosten-Nutzen-Rechnungen über die Vermeidung von durch EMF verursachte Krebsfälle vorgelegt. In Schweden werden die Kosten für die Vermeidung eines Krebsfalles durch ionisierende Strahlung (z. B. Röntgenstrahlung) auf 2,8 Millionen DM und die Vermeidung eines verkehrsbedingten Todesfalles auf 1,7 Millionen DM geschätzt. Für EMF-bedingte Krebsfälle wurden Abschätzungen unter der Annahme vorgenommen, daß der in der Wissenschaft umstrittene Zusammenhang zwischen EMF und Krebs tatsächlich besteht.

In der Broschüre, die u. a. vom Gesundheitsministerium, vom Bauministerium und vom Strahlenschutzinstitut herausgegeben wurde, heißt es:

"Im Durchschnitt entwickelt jährlich eines von 25.000 Kindern in Schweden und den meisten anderen Industrieländern eine Leukämie. Obwohl die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen dem Auftreten von kindlicher Leukämie und der Exposition gegenüber magnetischen Feldern nicht als wissenschaftlich etabliert angesehen werden kann, werden die beobachteten Risiken in unserem Beispiel als zutreffend angenommen. In einer schwedischen epidemiologischen Untersuchung wurde für Kinder, die in der Nähe von Hochspannungstrassen leben, ein um den Faktor 2,7 erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Leukämie gefunden, im Vergleich zu Kindern, die weit entfernt von solchen Leitungen lebten. Diese Zahl wurde in den folgenden Beispielen wegen des Fehlens anderer Risikoabschätzungen auch für Umspannstationen und vagabundierende Ströme verwendet.

(...) Die Beispiele zeigen, daß Maßnahmen zur Reduzierung der Exposition pro statistisch vermiedener kindlicher Leukämie zwischen einigen Millionen und einigen hundert Millionen SK kosten kann [Anm.: 1 Mio. schwedische Kronen (SK) entsprechen etwa 240.000 DM], unter der Annahme, daß die verwendeten Risikoabschätzungen zutreffen. Beachten Sie, daß das Vorsorgeprinzip in Betracht gezogen werden sollte, wenn die Felder stark von dem abweichen, was in der betreffenden Umgebung als normal angesehen werden kann."

In der Studie wurden Abschätzungen vorgenommen für folgende Beispiele

Die vorgelegten Kostenrechnungen geben einen Eindruck von den Kosten, die möglicherweise für die Vermeidung eines statistischen Leukämiefalles aufgebracht werden müßten. Sie liegen in den vorliegenden Beispielen unter der Annahme eines erhöhten Krebsrisikos durch EMF um den Faktor 2,7 je nach Aufwand zwischen 480.000 DM und 89 Mio. DM.

Die Broschüre in englischer Sprache "Low -Frequency Electric and Magnetic Fields: The Precautionary Principle for National Authorities" ist erhältlich beim: National Board of Occupational Safety and Health, S-17184 Solna, Schweden, Tel.: 0046-8-730-9000, Fax: 0046-8-730-1967.
 
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Broschürentip "Elektrosmog"

Unter dem Titel "Elektromagnetische Felder 'Elektrosmog'" ist eine Verbraucherbroschüre der "Umweltmedizinischen Beratungsstelle" der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales der Stadt Hamburg erschienen. Auf 8 Seiten werden die wichtigsten Fakten zum Thema Elektrosmog und "Strategien zur Vermeidung von überflüssigem Elektrosmog" kompetent präsentiert. Entstanden ist die Broschüre aufgrund zahlreicher Anfragen an die Behörde.

Die kleine Broschüre ist kostenlos erhältlich bei: Amt für Gesundheit, Abteilung Gesundheit und Umwelt, Tesdorpfstr. 8, 20148 Hamburg.
 

Veranstaltungshinweise

12. März 1997, Hamburg-Haus Eimsbüttel, 19:00

Elektrosmog. Was ist das? Wie kann ich Elektrosmog messen? Welchen Einfluß haben elektromagnetische Strahlen auf den menschlichen Organismus? Wie kann ich mich davor schützen?

Referenten: Frau Dr. Ute Boikat, Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) und Dipl.-Ing. Werner Schaper, Elektrosmog-Berater der Verbraucherzentrale Hamburg.

Veranstalter: Gesundheits- und Umweltamt Hamburg, (040) 42 12 361.

21.-23. März 1997 und 12.-13. April 1997, Krumbad bei Krumbach

Ganztägige Praxisseminare "Hochfrequente elektromagnetische Felder im Alltag - Messung, Bewertung, Schutz" und "Praxis der Elektrosmog-Messung im Niederfrequenzbereich".

Referenten: Dipl.-Ing. Mathias Wuschek (Universität der Bundeswehr München) und Dr.-Ing. Georg Bahmeier (Ing.-Büro für Feldmeßtechnik).

Teilnahmegebühr: 450 bzw. 300 DM.

Veranstalter: Dipl.-Ing. Robert Mayr, ROM-Elektronik GmbH, Grasiger Weg 12, 86488 Nattenhausen, Fon (08282) 7385, Fax (08282) 7305.

11.-12. März, 5.-6. Juni, 16.-17. September und 2.-3. Dezember 1997, Berlin, ganztägig

"Ergonomischer Einsatz der Software WinField". Die FGEU bietet hiermit erstmalig ein Schulungsprogramm zur Software WinField an. Inhalte: Theorie der Feldberechnung, Erläuterung der grundlegenden Funktionen, Anwendung in Übungsbeispielen, konkrete Fälle aus der Praxis, Eingang auf Anwendungsfälle der Teilnehmer (Mitbringen von Planungsunterlagen möglich bzw. erwünscht).

Teilnahmegebühr: 1150 DM zzgl. MWSt.

Veranstalter: Forschungsgesellschaft für Energie und Umwelttechnologie GmbH (FGEU), Yorckstr. 60, 10965 Berlin, Fon (030) 786 97 99, Fax (030) 786 63 99.


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