Elektrosmog Report
Nr. 4 / 3. Jahrgang April 1997
zum Register
zum Index
Verbraucherinformation
Netzfreischalter in Unterputz-Bauform

Durch den Einsatz von Netzfreischaltern lassen sich die elektrischen Felder, die durch die Netzversorgung des Raumes entstehen, effektiv reduzieren. Bislang war ein kostengünstiger Einsatz von Netzfreischaltern nur möglich, wenn die Elektroinstallation so ausgeführt war, daß im Etagenunterverteiler eine eigene Sicherung für jeden freizuschaltenden Raum vorhanden war. Vor allem in älteren Immobilien ist dies selten der Fall.

Der neue Netzfreischalter wurde von der Firma Hauch Elektronik GmbH (71229 Leonberg, Porschestr. 5, Fon (07152) 43050 für den Einbau in eine Standard-Unterputzdose entwickelt, ist patentrechtlich geschützt und CE-zertifiziert. Durch neue Bauform und Technik können nun auch Räume individuell freigeschaltet werden. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist das Freischalten von Teilen eines Raumes. So können beispielsweise die Ruhezonen im Wohnbereich feldfrei geschaltet werden.

Bezug und Einbau: Karlheinz Klement, Ingenieurbüro für Feldmeßtechnik, Schwabstr. 14, 71106 Magstadt, Fon (07033) 54 48 56, Fax (07033) 54 48 57.
 
 
zum Index
Hochfrequenz

Leukämie in der Umgebung von Fernsehsendern

Zu Anfang der 90er Jahre fiel einem niedergelassenen Arzt bei Birmingham in England eine Häufung von Leukämiefällen in der Umgebung eines Fernseh- und Radiosenders auf. Eine daraufhin durchgeführte Untersuchung bestätigte die Existenz einer Verdopplung des Leukämie-Risikos. Die Studie wurde zunächst unter Verschluß gehalten und erst jetzt veröffentlicht, nachdem eine Folgestudie an verschiedenen Standorten von 20 weiteren Sendern abgeschlossen war. Diese hatte keine bzw. nur eine sehr geringe Erhöhung der Krebsraten nachgewiesen. Eine australische Studie, die ebenfalls eine um das Zweifache erhöhte Leukämierate in der Umgebung von Fernsehsendern in der Nähe der Stadt Sydney nachwies, wurde jetzt ebenfalls in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert.

Bisher liegen erst wenige epidemiologische Studien vor, die einen Zusammenhang zwischen Hochfrequenzstrahlung und Krebs untersuchten. Im allgemeinen fand sich kein oder nur ein unsicherer Zusammenhang. Allerdings existieren auch Untersuchungen mit erhöhten Krebsraten. So fanden William Morton und David Philipps von der Universität in Oregon im Jahre 1982 eine erhöhte Leukämie- und Brustkrebsrate in der Nähe eines Fernsehsenders in Portland. In einer Studie aus Hawaii aus dem Jahre 1986 war die Gesamtkrebsrate signifikant um 36% erhöht und die Leukämierate nicht signifikant um 56%. In einer 1996 veröffentlichten polnischen Studie war eine um den Faktor 2 erhöhte Krebsrate bei hochfrequenzexponierten Soldaten aufgefallen. Die Leukämieraten waren sogar um das Sechsfache erhöht (vgl. Elektrosmog-Report 1 (5), S. 7-8, 1995).

Die Birmingham-Studie

Die englische Tageszeitung The Guardian berichtete am 30. März 1992 über eine Beobachtung von Mark Payne aus Solihull in der Nähe von Birmingham. Ihm war eine erhöhte Rate von Leukämien und Lymphomen bei solchen Personen aufgefallen, die bis zu 1.500 Meter nah am Sutton-Coldfield-Sender, einem von der BBC (British Broadcasting Corporation) betriebenen Fernseh- und Radiosender, wohnten. Von 2.600 Patienten eines niedergelassenen Arztes litten 7 an einer dieser bösartigen Erkrankungen des blutbildenden System. Die statistisch erwartete Häufigkeit lag dagegen bei weniger als einem Leukämiefall. Die Behörden sahen sich aufgrund des öffentlichen Drucks gezwungen, dieser Frage mit einer wissenschaftlichen Studie nachzugehen.

Methode

Die beauftragten Wissenschaftler schlossen in ihre Studie alle Personen ein, die innerhalb eines Radius von 10 km um den Sender lebten. In diesem Gebiet wohnten etwa 408.000 Menschen. Um der Frage nachgehen zu können, ob die Krebsrate eventuell mit der Entfernung vom Sender abnimmt, wurden zudem weitere 9 engere Kreise innerhalb des 10-km-Kreises gezogen. Die erwarteten Krebsraten wurden berechnet auf der Basis der nationalen Krebshäufigkeiten, die nach Alter, Geschlecht und sozioökonomischen Faktoren stratifiziert wurden. Es wurde das Verhältnis der beobachteten zu den erwarteten Fälle für die Entfernungen 0-2 km und 0-10 km berechnet sowie eine Maßzahl für die Abnahme der Krebshäufigkeiten mit der Zunahme der Entfernung.

Ergebnisse

In einer Entfernung von 0-10 km fand sich eine signifikante Zunahme aller Krebsarten um 3%, in einer Entfernung von 0-2 km eine signifikante Zunahme um 9%. Die entsprechenden Zunahmen für Leukämien waren 1% (0-10 km) und 83% (0-2 km). Die Abnahme der Leukämieraten mit der Entfernung war hochsignifikant (p = 0,001). Das kumulative Verhältnis von beobachteter zu erwarteter Leukämiehäufigkeit betrug innerhalb eines Radius von 0,5 km um den Fernsehturm 9,09 und nahm dann kontinuierlich mit der Entfernung ab bis zu einer Normalisierung der Krebsraten nach 8 Kilometern (siehe Tabelle). Im engsten Radius (0-0,5 km) betrug die beobachtete Leukämiehäufigkeit also mehr als Neunfache der erwarteten. Die Abnahme der Häufigkeiten mit der Entfernung blieb auch bestehen nach Unterteilung in verschiedene Altersgruppen und nach getrennter Untersuchung für beide Geschlechter. Alte und Junge, Männer und Frauen wiesen eine erhöhte Leukämierate in der Nähe des Senders auf. Auch bei einer getrennten Untersuchung von zwei Zeitperioden, nämlich 1974-1980 und 1981-1986 blieb die Leukämie-Häufung in der Entfernung von 0-2 km und die Abnahme mit der Entfernung bestehen. Das Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Leukämiezahl betrug im ersten 6-Jahres-Zeitraum 1,80 und im zweiten Zeitraum 1,85.

Tabelle: Entwicklung der Krebsraten in Abhängigkeit von der Entfernung zum Sender
Entfernung vom
alle Krebsarten
Leukämien
Sender (km)
B/E-Verhältnis*)
kumul. B/E-Verhältnis
B/E-Verhältnis*)
kumul. B/E-Verhältnis
0-0,5
0,36
0,36
9,09
9,09
0,5-1,0
0,70
0,69
1,84
2,12
1,0-2,0
1,20
1,09
1,74
1,83
2,0-3,0
1,01
1,06
1,62
1,76
3,0-4,9
0,95
1,00
1,24
1,49
4,9-6,3
1,05
1,03
1,29
1,38
6,3-7,4
1,03
1,03
1,03
1,25
7,4-8,3
1,01
1,02
1,04
1,19
8,3-9,2
1,05
1,03
0,70
1,07
9,2-10
1,04
1,03
0,78
1,01
B/E-Verhältnis: Verhältnis von beobachteter zu erwarteter Häufigkeit.

Kumul. B/E-Verhältnis: Kumuliertes B/E-Verhältnis

Die Häufigkeit von bösartigem Gehirnkrebs war in der Entfernung von 0-2 km nicht signifikant um 31% erhöht, die von Hautkrebs (malignes Melanom) nicht signifikant um 43% und die Häufigkeit von Blasenkrebs signifikant um 52%. Die anderen untersuchten Krebsarten waren unauffällig.

Die Autoren fassen zusammen, daß die Vermutung von Dr. Payne, die Leukämierate in der Umgebung des Sutton-Coldfield-Senders sei statistisch signifikant erhöht, durch die Studie bestätigt wurde. Es könne jedoch dadurch nicht auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Strahlung des Fernsehsenders und den Leukämiefällen geschlossen werden, da es sich nur um eine isolierte Beobachtung handele. Daher wurde eine Folgestudie durchgeführt, bei der die Krebsraten in der Umgebung von 20 weiteren Radio- bzw. Fernsehsendern untersucht wurden.

Die Folgestudie

In der Folgestudie, welche 20 Sender in Schottland, England und Wales berücksichtigte, wurde die gleiche Methodik wie bei der Birmingham-Studie angewendet. Es wurden allerdings nur Leukämien, bösartige Gehirntumoren, Hautkrebs und Blasenkrebs untersucht, also Krebsarten die in der ersten Studie auffällig waren.

Die Untersucher fanden eine signifikant um 3% erhöhte Rate für Leukämien bei Erwachsenen. Dieses gering erhöhte Risiko nahm schwach signifikant mit der Entfernung vom Sender ab (p < 0,05). Blasenkrebs waren in einer Entfernung von 0-10 km von den Sendern signifikant um 9% erhöht, allerdings ohne signifikante Abnahme mit der Entfernung. Für die übrigen Krebsarten, inklusive kindliche Leukämien, fanden sich keine Häufungen bzw. Abnahmen mit der Entfernung. Hautkrebs war in der Nähe der Sender sogar um 10% vermindert.

Die Folgestudie konnte die starke Häufung in Birmingham daher nicht bestätigen. Sie stelle allenfalls eine "schwache Unterstützung" für die Funde in der Umgebung des Sutton-Coldfield-Senders dar.

Die australische Studie

Die australische Studie von Bruce Hocking und Mitarbeitern (Melbourne/Australien), die bereits beim Kongreß zu gesundheitlichen Effekten von EMF (elektromagnetsiche Felder) in Palm Springs im November 1995 vorgestellt worden war - wir berichteten über die wesentlichen Ergebnisse im April 1996 (Elektrosmog-Report 2 (4), S. 7, 1996) -, wurde nun ebenfalls veröffentlicht. Er hatte Krebshäufigkeiten bei Personen, die in der Umgebung von 4 Fernsehsendern auf 3 Sendetürmen bei der Stadt Sydney wohnten, untersucht. In einer Entfernung von 0-4 km war die Rate kindlicher Leukämien um 50% erhöht und die Sterblichkeit an kindlichen Leukämien verdoppelt.

Gesundheitliche Gefahren durch
hochfrequente Strahlung?

Wie die zwei britischen Studien und frühere Studien deutlich machen, gibt es immer wieder Hinweise auf gesundheitliche Gefährdungen durch HF-Strahkung. Andere Studien können diesen Verdacht jedoch nicht bestätigen. Auch im deutschsprachigen Raum mehren sich die Stimmen, die vor möglichen gesundheitlichen Gefährdungen durch Hochrequenzsender warnen. Beispiele sind die Untersuchung der Universität Bern über gesundheitliche Auswirkungen des Kurzwellensenders Schwarzenburg (Elektrosmog-Report 2 (4), S. 5-6, 1996), der Verdacht auf eine erhöhte Rate von Gehirntumoren in der Umgebung einer Bundeswehr-Radarstellung bei Vollersrode (Elektrosmog-Report 2 (4), S. 6, 1996) oder Klagen über gesundheitliche Beeinträchtigungen in der näheren Umgebung einer im Landkreis Miesbach/Oberbayern befindlichen Mittel- und Kurzwellensendeanlage (Elektrosmog-Report 3 (2), S. 6-7, 1997). Eine systematische Untersuchung möglicher gesundheitlicher Auswirkungen von Radarstellungen sowie Radio- und Fernsehsendern im deutschsprachigen Raum erscheint überfällig.

Literatur:

  1. Dolk, H., et al.: Cancer incidence near radio and television transmitters in Great Britain. I. Sutton Coldfield transmitter. Am. J. Epidemiol. 145, 1-9 (1997).
  2. Dolk, H., et al.: Cancer incidence near radio and television transmitters in Great Britain. II. All high power transmitters. Am. J. Epidemiol. 145, 10-17 (1997).
  3. Hocking, B., et al.: Cancer incidence and mortality and proximity to TV towers. Med. J. Austr. 165, 601-605 (1996).
  4. Gesundheitliche Auswirkungen des Kuzwellensenders Schwarzenburg Elektrosmog-Report 2 (4), S. 5-6 (1996).
 
zum Index
Technik & EMF-Schutz
Neue Produkte zur Abschirmung
von EMF

Unter der Bezeichnung GEPROTEX II/210 stellt die Firma GENITEX ein abschirmendes, doppellagiges Textil (Meterware) zur Konfektionierung von Schutzbekleidung zum Schutz vor nieder- und hochfrequenten elektrischen Feldern bzw. Strahlung vor. Typische Einsatzgebiete sind laut Hersteller: Tragen der Schutzkleidung bei Arbeiten an Hochspannungsleitungen, Bedienung von Mikrowellengeräten, HF-Schweißgeräten, Arbeiten an Radaranlagen und im medizinischen Bereich der Schutz von Herzschrittmacher-Trägern. Die Oberseite des Materials besteht aus einer homogenen Mischung von Polyester- und ultrafeinen rostfreien Edelstahlfasern, als Unterseite wird 100% Baumwolle verwendet. Das Material eignet sich zur Herstellung von Unterbekleidung (Unterwäsche).

Nach Herstellerangaben beträgt die elektrische Abschirmung zwischen 50 Hz und 10 kHz etwa 30 dB, die elektromagnetische Abschirmung ab 60 MHz ca. 10 dB (70% der einfallenden Strahlungsenergie wird zurückgehalten) und ab 1 GHz ca. 15 dB (82% wird zurückgehalten).

Die Firma Marburger Tapetenfabrik stellt eine neue Tapete mit elektrischen Abschirmeigenschaften vor. Die EMV-Tapete® weist gute Schirmdämpfungswerte für Frequenzen von 150 kHz bis 1 GHz auf, der Hersteller spricht von einer "100-fachen Abschirmwirkung" bei HF-Strahlung. Als Anwendungsgebiete der Tapete nennt das Unternehmen: EKG- und EEG-Bereiche von Arztpraxen und Krankenhäusern, Labors und Rechenzentren, Abhörsicherheit im Industrie-, Behörden- und Privatbereich sowie Schutz für elektrosensible Menschen. Die Technische Überwachung Hessen GmbH (TÜH) hat die Schirmdämpfungswerte nach MIL STD 285 gemessen. Zwischen 150 kHz und 1 GHz liegt die Dämpfung über 30 dB. Höchste Dämpfungswerte zwischen 50 und 60 dB werden bei Frequenzen von 10 bis 60 MHz erzielt.

Die Tapete besteht aus einem flexiblen Faservlies (Zellstoff und Polyester-Fasern), das elektrisch leitfähig bedruckt (Kohlenstoff als Graphit) und zusätzlich mit einer Stripbeschichtung versehen wurde. Die Tapete kann bezogen werden über die Decomur GmbH (Fon (06422) 81229).

Ein Tapete mit ähnlichen Eigenschaften hat nun auch Siemens vorgestellt. Herzstück des Systems Shieldes ist ein mit Kupfer ummantelter Vliesstoff aus Nylon, der wie eine Tapete verarbeitet werden kann.

Die Firma Optical Filters (deutsche Vertretung: Globes Elektronik) bietet abgeschirmte Fenster und Fensterscheiben für alle Anforderungen der EMV an. Es stehen Scheiben aus Glas, Polycarbonat, Polyester und Acryl zur Verfügung. Die Abschirmung wird je nach Anforderung durch metallisches Bedampfen oder durch Einlagen aus Drahtgewebe oder -gestrick unterschiedlichster Ausführung erreicht.

Fazit: Die Möglichkeiten zur Abschirmung elektrischer Felder und HF-Strahlung sind vielfältiger, leichter handhabbar und preiswerter geworden. Es ist heute auch für Privatpersonen, die in der Nähe starker HF-Sender wohnen oder elektrosensibel sind, möglich, mit vertretbarem Aufwand strahlungsarme Ruhezonen zu schaffen.

Kontakte: Firma GENITEX GmbH, Heerstr. 149/B1, 60488 Frankfurt, Fon (069) 7681220, Fax (069) 769696. MARBURGER TAPETENFABRIK, Bertram-Schaefer-Str. 11, 35274 Kirchhain, Fon (06422) 81-0, Fax (06422) 81-223. Siemens, Fax (09131) 725074. Globes Elektronik, Fax (07131) 781020.
 
zum Index
Niederfrequente EMF-Belastung

Auswirkungen von Elektrosmog
am Arbeitsplatz

In einer Reihe von epidemiologischen Studien, die sich auf Wohn- oder Arbeitsplatzsituationen bezogen, ergaben sich statistisch signifikante Beziehungen zwischen der Stärke elektromagnetischer Felder (EMF) sowie der Dauer der Exposition und dem Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, darunter insbesondere Leukämien und Hirntumoren.

Seit 1995 gibt es eine außerordentlich gründliche und umfangreiche Gesamtauswertung der Literatur zum Risiko bösartiger Tumoren und der Belastung mit niederfrequenten Feldern anhand von 78 berufsbezogenen Studien aus aller Welt aus dem Zeitraum 1979 bis 1994 (29 davon aus den USA, 20 aus Schweden und nur 2 aus Deutschland). Anhand experimentell-technischer und epidemiologischer Befunde liefert die 105 Seiten umfassende Studie im Rahmen des Programms der Europäischen Organisation zur Vorbeugung gegen Krebs (ECP) einen umfassenden, aktuellen Überblick. Das Autorenteam ist eine Expertengruppe aus Onkologen (Krebsärzten), Toxikologen, Arbeitsmedizinern und einem Strahlenschutzfachmann.

Die Experten gelangten zu der Schlußfolgerung, daß möglicherweise ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von chronisch lymphatischer Leukämie und der berufsbedingten Exposition mit niederfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern bestehe. Sie sahen ebenfalls einen möglichen Zusammenhang zwischen dem vermehrten Vorkommen von Brustkrebs, malignem Melanom (schwarzer Hautkrebs), Tumoren des Nervensystems, Non-Hodgkin-Lymphonen, akuter lymphatischer und akuter myeloischer Leukämie und der Tätigkeit in speziellen Berufsfeldern. Genannt wurden z. B.:

Es wird gefordert, weitere Untersuchungen mit dem Ziel durchzuführen, den quantitativen Zusammenhang zwischen der Stärke der Belastung und dem Ausmaß der Risikosteigerung herauszufinden sowie den biologischen Mechanismus aufzudecken, der die Wirkungsweise der elektrischen und magnetischen Felder zuverlässig erklären kann. Erst dann habe man eine zuverlässige Basis, um Arbeitsschutzgrenzwerte zur Vermeidung von Langzeitwirkungen festzusetzen.

Literatur:

  1. Boikat, U. 1996: Kenntnisse über Auswirkungen von Elektrosmog am Arbeitsplatz. In: Arbeitskreis für Arbeitssicherheit in Hamburg (Veranstalter): Arbeitssicherheit und Umwelt, Elektrosmog am Arbeitsplatz. Reader zur Vortragsveranstaltung vom 28.11.1996 im Congress Centrum Hamburg.
  2. Hardell, L., et al.: Exposure to extremely low frequency electromagnetic fields and the risk of malignant diseases - an evaluation of epidemilogical and experimental findings. European Journal of Cancer Prevention 4 (Supplement 1), 3-107 (1995).
 
zum Index
Kurzmeldungen
Berechnung elektrischer und magnetischer Felder an Energieversorgungsanlagen

Die Forschungsgesellschaft für Energie und Umwelttechnologie GmbH (FGEU) führt Feldberechnungen entsprechend der 26. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz und der DIN VDE 0848 durch. Die Preise gehen von 800 DM für Querprofile und vertikale Schnitte als A4-Plot bei Freileitungen und Bahnanlagen bis zu 8.000 DM für die flächendeckende Darstellung der Felder bei Schaltanlagen und Unterwerken von Bahnanlagen.

Kontakt: FGEU, Yorckstr. 60, 10965 Berlin, Fon (030) 786 97 99, Fax (030) 786 63 89.
zum Index

Feldreduzierungen bei Atemdruckreglern zur Behandlung der Schlaf-Apnoe

In der Februarausgabe machte der Elektrosmog-Report (Elektrosmog-Report 3(2), S. 8, 1997) darauf aufmerksam, daß sogenannte Atemdruckregler zur Behandlung von nächtlichen Atemstillständen (Apnoen) hohe magnetische Wechselfelder abgeben. An der Oberfläche der Geräte wurden 150 µT (Mikrotesla) gemessen, im Abstand von 20 bis 40 cm zum Therapiegerät - dem üblichen Abstand zwischen Gerät und Kopf des Patienten - lagen die Feldstärken immer noch zwischen 1 und 9 µT.

Die Resonanz auf die Veröffentlichung war groß. In Zusammenarbeit mit Werner Schaper (Hamburg) suchten verschiedene Hersteller eine Lösung des Problems. Die Firma STIMOTRON bietet nun bereits strahlungsarme Therapiegeräte an, bei denen der Atemdruckregler durch ein externes Netzteil versorgt wird. Werner Schaper konnte den Erfolg dieser Maßnahme durch Messungen bestätigen: Das magnetische Wechselfeld beträgt nun sogar am Gehäuse des Gerätes nur noch 0,3 µT.

Kontakte: STIMOTRON, Claudia Schwalm, Alte Salzstr. 11b, 90530 Wendelstein, Fon (09129) 9009-33, Fax (09129) 9009-40. Werner Schaper, Bielweg 3, 22049 Hamburg, Fon+Fax (040) 6950312.
zum Index

Überempfindlichkeit gegen Elektrizität

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) hat eine deutschsprachige Zusammenfassung des Schlußberichtes der Untersuchung "Elektrizitätsüberempfindlichkeit unter SIF-Mitgliedern" herausgegeben. Die Untersuchung wurde vom Schwedischen Verband für Industrieangestellte (SIF) durchgeführt und wertete die Antworten von 1.694 Mitgliedern aus. Im Mittelpunkt stehen Symptome im Zusammenhang mit Bildschirmarbeit.

Kontakt: BUND, Wilfried Kühling, Schlickenkamp 20, 44265 Dortmund, Fon (0231) 465507, Fax (0231) 465537.

Diagnostik von Gelenkverletzungen mittels hochfrequenter Schallsignale

Ein Verfahren zur Untersuchung von Gelenkveränderungen und Knochenfestigkeit haben Gießener Wissenschaftler entwickelt. Ein herkömmlicher Test für Maschinenteile wurde am Fachbereich Maschinenbau und Feinwerktechnik der Fachhochschule Gießen-Friedberg nun auf die Anwendung am Menschen übertragen. Die neuartige Schallemmissionsanalyse (SEA) wurde bisher mit großem Erfolg an Kniegelenken von etwa 100 Probanden erprobt. Die SEA registriert hochfrequente Schallsignale, die von fehlerhaften Materialien ausgesendet werden. Dabei ist es prinzipiell egal, ob es sich um Maschinenbauteile oder um menschliche Knochen handelt.

Quelle: VDI nachrichten vom 29.11.1996

Veranstaltungshinweise

24. April 1997, Frankfurt am Main, 9:00 - 17:00

Was bringt die neue "Elektrosmog"-Verordnung? Der Gesetzesbeschluß zur EMVU, seine Ursachen, seine Auswirkungen.

Zielgruppe: Führungskräfte und leitende Angestellte von Herstellern oder Betreibern von EMF-emittierenden Geräten sowie von Energieversorgungsunternehmen.

Referenten: Wolfgang Kemmer (Bundesumweltministerium), Heinz Joachim Kummer (Rechtsanwalt), Rüdiger Matthes (ICNIRP, BfS), Meike Mevissen (Tierärztliche Hochschule Hannover), Hans Ulrich Paul (RWE) und Thomas Michael Schüller (Mannesmann Mobilfunk).

Teilnahmegebühr: 980 DM zzgl. 15% MWSt.

Veranstalter: KM Verlagsgesellschaft, Matthias Meyerhöfer, Gollierstr. 23, 80339 München, Fon (089) 500 383-0, Fax (089) 500 383-10.

30. April 1997, Haus der Technik, Essen, 9:00 - 17:00

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) in medizinisch genutzten Räumen. Welche Gesichtspunkte müssen beachtet und wie können Probleme verhindert werden?

Referenten: J. Reimer (Erlangen), R. Sitzmann (Siemens Med, Erlangen) und J. Silny (RWTH Aachen).

Teilnahmegebühr: 740 DM (HDT Mitglieder: 690 DM).

Veranstalter: Haus der Technik e. V., Hollestr. 1, 45127 Essen, Fon (0201) 1803-1, Fax (0201) 1803-280.

4. - 5. Juni 1997, Bologna (Italien)

Biological Effects of Static and ELF Electric and Magnetic Fields and Related Health Risks

Veranstalter: ICNIRP, WHO

Kontakt: R. Matthes, Institut für Strahlenhygiene, Bundesamt für Strahlenschutz, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Oberschleißheim, Fon (089) 31603-288, Fax (089) 31603-289.

8. - 13. Juni, Bologna (Italien)

2nd World Congress for Electricity and Magnetism in Biology and Medicine

Veranstalter: Bioelectromagnetics Society, European Bioelectromagnetics Association

Kontakt: J. Bach Andersen, Aalborg University, Fr. Bajers Vej 7A, DK-9220 Aalborg, Fon 0045-98-158522, Fax 0045-98-151583.


zurück an Anfang
Layout: Datadiwan eMail: webmeister@datadiwan.de