Elektrosmog-Report
5. Jahrgang / Nr. 11 November 1999
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Inhalt:
Wirkungsmodelle - Hitzeschockproteine und EMF
Hitzeschockproteine bei EMF?
Wirkungen auf die Zellteilung durch Hitzeschockproteine?
Milder Stress schützt vor starkem Stress
Schutz des Herzens vor Sauerstoffmangel durch EMF?
Politik - Bürgerforum Elektrosmog: Novellierung der Elektrosmog-Verordnung angekündigt
Bessere Netzauslastung und reduzierte Strahlenbelastung durch Funkwellenanalyse
Freigabe der Frequenzen 410 bis 430 MHz für professionellen Mobilfunk
Verbraucherinformation & Technik - Neuer Netzfreischalter im Praxistest
Fertighäuser mit Schutz vor Elektrosmog
Neue Broschüre - Elektrosmog vorbeugen


Wirkungsmodelle
Hitzeschockproteine und EMF

Eine mögliche Erklärung für nicht-thermische Effekte durch elektromagnetische Felder ist die Bildung von Hitzeschockproteinen. Zwei Studien aus diesem Jahr, eine zum Einfluss von EMF auf die Zellteilungsrate und eine weitere zu den Wirkungen auf die Empfindlichkeit des Herzens gegenüber Sauerstoffmangel, sind anschauliche Beispiele für diesen Mechanismus. Es ergeben sich daraus sowohl Ansatzpunkte für Erklärungszusammenhänge zwischen EMF und gesundheitlichen Störungen als auch Modelle für einen möglichen therapeutischen Einsatz elektromagnetischer Felder.
Stress-Proteine wurden erstmals 1962 in einer Fliegenlarve entdeckt. Sie traten nach hitzebedingtem Stress auf und werden daher meistens als "Hitzeschockproteine" oder kurz "hps" bezeichnet. Hitzeschockproteine sind die am besten untersuchten Stressproteine. Sie können allerdings nicht nur nach Hitze auftreten, sondern auch als Abwehrreaktion auf andere plötzliche Milieu-Veränderungen, wie beispielsweise Sauerstoffmangel, Stoffwechselveränderungen oder toxische Chemikalien (Morimoto 1993). Hitzeschockproteine sind wichtig für die Aufrechterhaltung der dreidimensionalen Struktur von anderen Proteinen während dieser Zeit des zellulären Stresses.

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Hitzeschockproteine bei EMF?

Das Auftreten von Hitzeschockproteinen bei Exposition mit elektromagnetischen Feldern wäre ein Hinweis darauf, dass Körperzellen EMF als Stressoren erleben. Entsprechende Befunde erscheinen zunächst widersprüchlich. So fanden Kwee und Rasmark von der Universität Aarhus in Dänemark eine Zunahme der Hitzeschockproteine hsp-70 und hsp-90 nach einer Exposition mit niederfrequenten Feldern (Kwee 1998), während andere auch nach langer Exposition mit hochfrequenten Feldern keine entsprechenden Reaktionen fanden (Laszlo 1998). Allerdings könnte es sein, dass EMF nur vorübergehende Effekte verursachen und langzeitige Expositionen von mehreren Stunden oder Tagen zu einer Art Adaptation führen (Velizarov 1999). Bei den nachfolgend beschriebenen Studien bewegte sich die Expositionsdauer daher in einer Größenordnung von 20 bis 30 Minuten. Auch im Zusammenhang mit der Wirkung von Mobiltelefon-Signalen auf Denkfunktionen wird die Bildung von Hitzeschockproteinen als ein möglicher Erklärungsansatz diskutiert (Preece 1999).

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Wirkungen auf die Zellteilung durch Hitzeschockproteine?

Velizarov und Kollegen untersuchten die Wirkung hochfrequenter Felder von 960 MHz mit einer Pulsung von 217 Hz (GSM-Standard) auf die Zellteilung in einer Zellkultur menschlicher Amnion-Zellen. Die spezifische Absorptionsrate (SAR) betrug 2,1 µ W/g, die Expositionsdauer 30 Minuten. Zur Klärung der Frage, ob die Temperatur eine Rolle beim Einfluss auf die Zellteilungsrate hatte, wurden die Untersuchungen mit jeweils 11 Zellkulturen bei zwei verschiedenen Temperaturen - bei 35 und 39 ° C - durchgeführt. Daneben wurden Scheinexpositionen (keine EMF-Exposition) durchgeführt und Kontrollkulturen angelegt (siehe Tabelle und Grafik 1).

Grafik 1: Änderung der Proliferationsrate in den untersuchten menschlichen Zellen nach Exposition mit einem Hochfrequenzfeld nach GSM-Standard bei zwei verschiedenen Temperaturen (Grad Celsius)

Es zeigte sich, dass die EMF-Exposition zu einer Zunahme der Proliferationsrate führte und diese Zunahme unabhängig von der Temperatur war. Zudem führte eine Temperaturerhöhung allein nicht zu einer relevanten Zunahme die Zellteilungsrate.
Die Autoren vermuten daher, dass ein nicht-thermischer Mechanismus die EMF-bedingte Anregung der Zellzyklus-Reaktionen ausgelöst haben müsse. Die Auslösung von zellulärem Stress könne auf einer verstärkten Freisetzung von Stressproteinen, wie etwa Hitzeschockproteinen, beruhen. In weiteren Untersuchungen solle geklärt werden, ob dies der Fall sei und ob möglicherweise nur bestimmte Hitzeschockproteine auf eine EMF-Exposition reagieren.

Tabelle: Änderung der Proliferationsrate in den untersuchten menschlichen Zellen nach Exposition mit einem Hochfrequenzfeld nach GSM-Standard.

 

Temp. (° C)

Mittel

Std.-Abw.

p

Scheinexposition

35

2,4

8,1

0,36

Exposition

35

6,2

10,8

0,09

Scheinexposition

39

2,8

13,1

0,49

Exposition

39

6,3

10,3

0,07

 

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Milder Stress schützt vor starkem Stress

Wohldosierter Stress kann allerdings auch medizinische Dienste leisten. Es hat sich bereits bei früheren Untersuchungen gezeigt, dass Stressfaktoren, die zu einer vermehrten Produktion von Hitzeschockproteinen führen, bei entsprechend dosiertem Einsatz auch therapeutisch genutzt werden könnten. So führte eine milder Hitzeschock von 42 ° C zu einer Resistenz von Zellen gegen einen späteren tödlichen Hitzeschock von 45 ° C (Li 1982). Dabei wird vermutet, dass Hitzeschockproteine an dieser Hitzetoleranz beteiligt sind, da ihre Konzentration mit der Ausprägung dieser Toleranz korreliert.
Es besteht zudem eine Kreuztoleranz für verschiedene Stressoren. Dies bedeutet, dass ein milder Stress einer bestimmten Form vor einem starken oder tödlichen Stress einer anderen Form schützen kann. Beispiele dieser Art sind aus der Herzforschung bekannt (DiCarlo 1999). So wiesen Herzzellen, die zuvor erhitzt worden waren, eine höhere Überlebensrate nach Sauerstoffmangel auf als zuvor nicht erhitzte Zellen. In einem Versuch mit Ratten führte eine zuvor durchgeführte Erhitzung zu einer besseren Erholung nach vorübergehender Unterbrechung der Herzkranzgefäße. Bei Transplantationen lassen sich die Erfolgsaussichten verbessern, wenn ein Organ vor der Entnahme durch Erhitzung stresskonditioniert wird.

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Schutz des Herzens vor Sauerstoffmangel durch EMF?

DiCarlo und Kollegen konnten jüngst demonstrieren, dass auch zwischen den Stressoren EMF und Sauerstoffmangel eine solche Kreuztoleranz besteht, die möglicherweise therapeutisch genutzt werden könnte (DiCarlo 1999). Sie verwendeten Hühnerembryos, die 20 Minuten lang einem 4-, 6-, 8-, oder 10-Mikrotesla starken niederfrequenten Feld von 60 Hz ausgesetzt wurden. Nach einer Stunde wurden sie dann in eine sauerstofffreie Kammer gegeben. Nach einem Zeitraum, in dem die Überlebensrate der nicht EMF-exponierten Embryos unter 40 Prozent gesunken war, wurden sie wieder mit Sauerstoff versorgt. Die Überlebensrate der zuvor EMF-exponierten Embryos lag mit 68,7 Prozent wesentlich höher als die der Kontrollgruppe. Die verwendeten EMF-Intensitäten führten zu keinen messbaren Temperaturveränderungen.
Anschließend wurde in einer zweiten Versuchsreihe der EMF-Effekt mit einem reinen Hitzeeffekt verglichen. In diesem Versuch überlebten 37,7 Prozent in der Kontrollgruppe, 57,6 Prozent in der Hitzegruppe (43 ° C) und 69,0 Prozent in der EMF-Gruppe (siehe Grafik). Die Autoren schließen aus ihren Beobachtungen, dass elektromagnetische Felder möglicherweise eingesetzt werden könnten, um Zellschäden bei einem zu erwartenden Sauerstoffmangel vorzubeugen bzw. zu vermindern. Mögliche Einsatzgebiete wären Herzchirurgie, Transplantationen und Herzanfälle.

Grafik 2: Überlebensrate von Hühnerembryos unter Sauerstoffmangel in Abhängigkeit von der Vorbehandlung durch EMF oder Hitze

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Schlussfolgerung

Verschiedene Studien deuten an, dass elektromagnetische Felder die Bildung von Stressproteinen induzieren können. Dies wäre ein weiterer Mechanismus, der biologische Effekte durch EMF-Expositionen im nicht-thermischen Bereich erklären kann. Allerdings sind noch viele Fragen ungeklärt, beispielsweise zur Dauer der Effekte, zum Charakter der Adaptationsprozesse und zur gesundheitlichen Relevanz der Beobachtungen. Hier öffnet sich ein neues Forschungsgebiet, dass zum Verständnis von EMF-Wirkungen beitragen kann.

Dr. med. Franjo Grotenhermen
Redaktion Elektrosmog-Report

Quellen:

  1. DiCarlo, A. L., Farrell, J. M., Litovitz, T. A.: Myocardial protection conferred by electromagnetic fields. Circulation 99, 813-816 (1999).

  2. Kwee, S., Raskmark, P.: Radiofrequency electromagnetic fields and cell proliferation. In: Bersani, F. (ed.): Electricity and Magnetism in Biology and Medicine. Plenum Press, New York 1998.

  3. Laszlo, A., Chen, M. S., Davidson, T.: Is the heat shock response activated by exposure ro RF fields? In: Bersani, F. (ed.): Electricity and Magnetism in Biology and Medicine. Plenum Press, New York 1998.

  4. Li, G. C., Werb, Z.: Correlation between synthesis of heat shock proteins and development of thermotolerance in Chinese hamster fibroblasts. Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 79, 3218-3222 (1982).

  5. Morimoto, R. J.: Cells in stress: transcriptional activation of heat shock genes. Sciene 259, 1409-1410 (1993).

  6. Preece, A. W., Iwi, G., Davie-Smith, A., Wesnes, K., Butler, S., Lim, E., Varey, A.: Effect of a 915-MHz simulated mobile phone signal on cognitive function in man. J. Radiat. Biol. 75, 447-456 (1999).

  7. Velizarov, S., Raskmark, P., Kwee, S.: The effects of radiofrequency fields on cell proliferation are non-thermal. Bioelectromagn. Bioenerget. 48, 177-180 (1999).

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Politik
Bürgerforum Elektrosmog: Novellierung der Elektrosmog-Verordnung angekündigt

Zum Auftakt des erstmalig veranstalteten und gut besuchten Bürgerforums Elektrosmog (Bonn, 19.-20.10.99) kündigte Bundesumweltminister Trittin die Änderung der Verordnung über elektromagnetische Felder an: "Das Bürgerforum soll den Anstoß zu einem breiten gesellschaftlichen Dialog über das mit Elektrosmog verknüpfte Gesundheitsrisiko geben. Wir wollen die Verordnung in Zusammenarbeit mit den Verbänden und Betroffenen, mit der Elektrizitätswirtschaft und den Herstellern novellieren. Dabei soll den Ängsten und berechtigten Sorgen der Bürgerinnen und Bürger genauso Rechnung getragen werden wie der Tatsache, dass der Umgang mit neuen Technologien heute ein wesentlicher Bestandteil des modernen Lebens ist. Das reicht von der Mikrowelle im Haushalt bis hin zur Funkeinrichtung im Rettungsdienst." Aktuelle Informationen zum "Bürgerforum Elektrosmog" und die Möglichkeit zum Mitdiskutieren in Workshops finden sich im Internet unter: www.bmu.de/aktuell/.
Die Verordnung über elektromagnetische Felder bezieht sich bisher nur auf die Bereiche Bahnstrom (16 2/3), Energieversorgung (50 Hz) sowie den Hochfrequenzbereich zwischen 0,1 und 300 Gigahertz beschränkt (vgl. Elektrosmog-Report, Juni 1996). Künftig soll sich die Verordnung über den gesamten Frequenzbereich von 0 bis 300 Gigahertz erstrecken, womit auch Sendeanlagen im Lang- und Mittelwellenbereich einbezogen werden. Im Zuge der Überarbeitung sollen laut Trittin auch die bestehenden Grenzwerte anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über mögliche Risiken für die Gesundheit überprüft werden. Hintergrund der Novellierung ist auch die Anpassung der deutschen Verordnung an die jüngsten EU-Empfehlungen (vgl. Elektrosmog-Report, September 1999).
Im Vorfeld zum Bürgerforum haben Elektrosmog-Verbände und kritische Wissenschaftler unter Leitung des Bundesverbandes gegen Elektrosmog e.V. eine Resolution verabschiedet und am 19.10.99 Umweltminister Trittin übergeben. In der Resolution wird die "Minimierung der allgemeinen Elektrobelastung" durch "Aufnahme des Vorsorgeprinzips" gefordert und strenge "Orientierungswerte" festgelegt. Die Resolution kann bei Gerhard Niemann (An der Martinswand 11, 91327 Goessweinstein") angefordert werden. Weitere Unterzeichner (bislang: 15 Verbände bzw. Einzelpersonen) sind erwünscht.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums vom 19.10.1999.

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Bessere Netzauslastung und reduzierte Strahlenbelastung durch Funkwellenanalyse

Forscher aus Sachsen, Bayern und Thüringen haben ein neues Mess-System zur Funkwellenanalyse entwickelt, mit dem die Ausbreitung der HF-Wellen zwischen Sender und Empfänger untersucht und optimiert werden kann. Es geht hierbei vor allem um die Reduzierung von Reflexionen, den sog. Mehrwegausbreitungen.
Durch die Verwendung des neuen Systems sowie richtungsgesteuerter Antennen in den Mobilfunk-Basisstationen können künftig mindestens doppelt soviel Teilnehmer wie bisher bedient werden, wodurch neue Sendemasten eingespart werden. Wegen der besseren und ungestörteren Ausbreitung des Funksignals wird gleichzeitig die Sendeleistung des Handies um "mindestens 50%" vermindert. Das System erlaubt also nicht nur eine Optimierung der Netzauslastung, sondern verringert auch mögliche Gesundheitsgefahren bei der Nutzung von Mobiltelefonen.
Erste Anwender werden die Deutsche Telekom und ein führender japanischer Mobilfunknetzbetreiber sein.

Quelle: ZDF-Internetseiten vom 07.07.99, Material von AFP.

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Verbraucherinformation & Technik
Neuer Netzfreischalter im Praxistest

Im Elektrosmog-Report, Juli 1999, hatten wir einen Netzfreischalter für den Anschluss an die Steckdose vorgestellt, bei dem sich wie auch bei den meisten anderen handelsüblichen Netzfreischaltern einige typische Mängel zeigten, die den Nutzen für den Verbraucher in manchen Situationen erheblich einschränken. Hier stellen wir Ihnen den neuen Netzfreischalter der Firma Gigahertz-Solutions vor, der in klassischer Weise in den Sicherungskasten eingebaut wird und einige Verbesserungen gegenüber herkömmlichen Geräten verspricht. Die Geräte der Baureihe "Comfort" werden in verschiedenen Ausführungen von 226,- bis 423,40 DM (Endkundenpreis einschl. Mehrwertsteuer) angeboten. Sie sind erhältlich bei: Gigahertz Solutions GmbH, Mühlsteig 16, 90579 Langenzenn, Tel. 09101-90930, Fax 09101-9093-23.

Bewertung

Im Gegensatz zu den bisher üblichen Geräten, die im freigeschalteten Zustand den Stromkreis mit einer relativ kleinen Testgleichspannung (z.B. 10 V) überwachen, verwendet das Gigahertz-Gerät eine relativ hohe Testgleichspannung von 230 V. Hierdurch verbleibt zwar im abgeschalteten Zustand ein elektrisches Gleichfeld in den freigeschalteten Räumen, das aber aus gesundheitsvorsorglicher Sicht erheblich unbedenklicher ist, da hierdurch keine Ströme in den menschlichen Körper induziert werden und entsprechende elektrische Gleichfelder auch in der Natur vorkommen. Angestrebt wird hierdurch folgender Nutzen:
Das Wiedereinschalten vieler ansonsten problematischer Verbraucher wie z.B. Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, Dimmer sowie vieler elektronisch geregelter Geräte (z.B. Niederspannungs-Halogenstrahler mit Schaltnetzteilen, drehzahlgeregelte Motoren) soll hierdurch sichergestellt werden.
Auch im freigeschalteten Zustand kann mit einem üblichen Phasenprüfer erkannt werden, dass dieser Stromkreis nicht permanent vom Netz getrennt ist und für den Fall von Wartungsarbeiten noch abgeschaltet werden muss. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung zur Erteilung des VDE-Prüfzeichens, das für diesen Netzfreischalter beantragt ist.
Innenbeleuchtete Lichtschalter leuchten auch im freigeschalteten Zustand.
Die Funktionsweise im Praxistest ergab:
Die versprochenen Vorteile wurden voll bestätigt. Das Wiedereinschalten sämtlicher getesteter elektronischer Verbraucher funktionierte völlig problemlos. Phasenprüfer zeigten das (mögliche) Vorhandensein der Netzspannung eindeutig an und Glimmlampen funktionieren auch mit der Überwachungsgleichspannung.
Bei anderen Gruppen von Stromverbrauchern zeigten sich allerdings auch die typischen Probleme einer Netzfreischaltung mit Gleichspannungsüberwachung. Das Gerät unterscheidet sich in diesem Punkt nicht wesentlich von den herkömmlichen Geräten. So tritt z.B. bei sekundär geschalteten oder auch unbelasteten Transformatoren ein periodisches Ein- und Ausschalten auf, das systembedingt bei Gleichspannungsüberwachung nicht zu vermeiden ist. Bei Geräten mit Entstörkondensator vor dem Netzschalter (häufig anzutreffen bei Stereoanlagenkomponenten) schaltet der Freischalter den Stromkreis nicht ab, da der Strom durch den Entstörkondensator als Laststrom eines nicht abgeschalteten Geräts angesehen wird. Die Firma Gigahertz Solutions hat einen weiteren Netzfreischalter angekündigt, der mittels eines neuartigen Schaltungskonzepts die genannten Probleme beseitigen soll. Hierüber werden wir Sie in einer der nächsten Ausgaben informieren.

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Freigabe der Frequenzen 410 bis 430 MHz für professionellen Mobilfunk

Bereits heute nutzen mehr als 200.000 Teilnehmer den öffentlichen professionellen Mobilfunk, der insbesondere auf den Gruppenruf geeicht ist. Anwender sind vor allem Großunternehmen wie VW, DaimlerChrysler, Bayer, Hoechst oder Flughafenabfertiger mit regional begrenztem Aktionsradius, städtische Hilfseinrichtungen wie die Feuerwehr und die Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat mit der Freigabe der Frequenzbänder zwischen 410 und 430 MHz nun ein Zeichen für die Zukunft dieser Dienste gesetzt (Amtsblatt 13/99). Jetzt werden umfangreiche Investitionen und neue Kunden erwartet. Der Verein Professioneller Mobilfunk e.V. schreibt: "Zugleich gewinnen die heutigen Anbieter professioneller Mobilfunkdienste Planungssicherheit für ihre Investitionen".

Quelle: VDI-Nachrichten vom 20.08.99.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Rahmen ihres EMF-Projektes eine Datenbank mit allen "relevanten Studien" der letzten 6 Jahre zum Thema EMF (über alle Frequenzbereiche) erstellt, die nun im Internet unter
"www-nt.who.int/peh-emf/database.htm" verfügbar ist.
Die ICNIRP ("Internationale Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung") stellt auf ihrer Homepage "www.icnirp.de" wichtige Dokumente wie ihre "Richtlinien zur Begrenzung der Exposition durch elektrische und magnetische Wechselfelder und elektromagnetische Felder (bis 300 GHz)" im Internet zum "Download" im PDF-Format zur Verfügung.
Seit dem 15. Juni 1999 ist der lange erwartete Abschlussbericht des "National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS)" "Health Effects from Exposure to Power-Line Frequency Electric and Magnetic Fields" ("Gesundheitliche Folgen einer Exposition durch elektrische und magnetische Felder der Stromversorgung") im Internet unter "www.niehs.nih.gov/emfrapid/" incl. Kommentaren abrufbar.
NIEHS sieht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass EMF der öffentlichen Stromversorgung ein relevantes Gesundheitsrisiko darstellt. Aufgrund einer schwachen Evidenz bei Leukämie könne die EMF-Exposition jedoch nicht als "vollkommen sicher" bezeichnet werden. "Aggressive" Regulierungsmaßnahmen wären aber nicht erforderlich. Da aber praktisch jeder Bürger den Feldern ausgesetzt sei, seien kontinuierliche Anstrengungen zur weiteren Expositionsreduzierung sinnvoll. (vgl. auch Elektrosmog-Report, August 1999).
Tipp: Alle wichtigen EMF-Internet-Adressen finden Sie unter:
www.nova-institut.de,  Bereich Elektrosmog.

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Aktuelles im Internet
Fertighäuser mit Schutz vor Elektrosmog

Die ökologisch orientierte Fertighausfirma "Baufritz" bietet ihren Kunden serienmäßig und ohne Aufpreis eine integrierte Elektrosmog-Schutzplatte an, die ab sofort in allen Wänden und Dächern des Allgäuer Herstellers Platz findet. Die 12,5 mm dicke Platte besteht aus Naturgips mit einer dünnen Kohlenstoff-Auflage. Sie schirmt hochfrequente Strahlung ab und reduziert niederfrequente elektrische Wechselfelder um 94 bis 98%. Das hat Dipl.-Ing. Norbert Hanisch vom Ingenieurbüro für Umweltstress-Analytik im Messversuch nachgewiesen. Schwachstelle bleiben allerdings die Fenster.
Elektrische Felder, die durch die hausinterne Elektroinstallation entstehen, werden in den Baufritz-Häusern serienmäßig mit abgeschirmten Kabeln und Netzfreischaltern reduziert.
Magnetfelder können mit diesen Maßnahmen allerings nicht reduziert werden, sie durchdringen die Häuser ohne relevante Schwächung.

Quellen: VDI-Nachrichten vom 10.09.1999 und nawaros 09/99.

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Neue Broschüre
Elektrosmog vorbeugen

Die Broschüre "Elektrosmog vorbeugen" zeigt Möglichkeiten zur Vermeidung bzw. Reduzierung elektromagnetischer Felder und Wellen im Wohnbereich nach baubiologischen Richtlinien. Die Broschüre enthält zahlreiche interessante Tipps für Laien. Etwas im Dunkeln bleiben allerdings die zugrunde liegenden "baubiologischen Richtlinien".
Die Broschüre kann für 12,- DM (Verrechnungsscheck oder Briefmarken) bezogen werden bei: Kneipp Elektro- und Baubiologie, Oberjägerstr. 4, 86842 Türkheim, Tel.+Fax: (08245) 90 46 70.

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Impressum Elektrosmog-Report im Strahlentelex
Erscheinungsweise: monatlich im Abonnement mit dem Strahlentelex
Verlag und Bezug: Thomas Dersee, Strahlentelex, Rauxeler Weg 6, D-13507 Berlin, ( + Fax 030 / 435 28 40.
Jahresabo: 98,- DM.
Herausgeber und Redaktion:
nova-Institut für politische und ökologische Innovation, Hürth
Michael Karus (Dipl.-Phys.) (V.i.S.d.P.), Dr. med. Franjo Grotenhermen, Dr. rer. nat. Peter Nießen (Dipl.-Phys).
Kontakt: nova-Institut GmbH, Abteilung Elektrosmog,
Goldenbergst. 2, 50354 Hürth, ( 02233 / 94 36 84, Fax: / 94 36 83
E-Mail: nova-h@t-online.de
http://www.nova-institut.de;
http://www.datadiwan.de/netzwerk/

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Layout: Bernhard Harrer Wissenstransfer 1999-2001 eMail:webmeister@datadiwan.de