Das Weltbild des Burkhard Heim
Autor: Heim, Burkhard 
Keywords: Burkhard Heim, Quantenfeldtheorie, Evolution, nichtmaterielle Steuerprozesse 
Abstract: Was ist Wirklichkeit, was Realität? Ist die Welt mehr als reine Physis? Der Evolutionsprozeß des Lebens als Beleg für den steuernden Eingriff informatorischer (bzw. nichtmaterieller und nichtenergetischer) Strukturen in die materielle Welt
Copyright: Bernhard Harrer, Berlin 1996
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Comment:
Auf die Arbeit von Dipl.-Phys. Burkhard Heim bin ich bei meinen Recherchen zu den physikalischen Grundlagen des Lebensenergie-Begriffes und des Informationsbegriffes in der Homöopathie gestoßen. Heims einheitliche Quantenfeldtheorie beschreibt für mich erstmals in überzeugender Weise den Einfluß nichtenergetischer Strukturen wie Bewußtsein (Geist) auf die energetische/materielle Welt. Damit könnte sie meiner Ansicht nach geeignet sein, viele Rätsel der Grenzgebiete der Wissenschaft wie Geist-Körper-Interaktion, Geistiges Heilen, parapsychologische Phänomene zu erklären. Allerdings mußte Herr Heim als mathematischer Physiker einen überaus komplexen mathematischen und logischen Formalismus verwenden, um seine Theorie darzustellen, entsprechend anspruchsvoll sind seine Bücher. 

In den vergangenen Jahren hatte ich mehrmals die wunderbare Gelegenheit, Herrn Heim als Gastdozenten nach Berlin einladen zu können, erst zu einem Seminar am Klinikum Benjamin Franklin und später zu einer Seminarreihe an der Technischen Universität. Zuletzt besuchte uns Herr Heim am 25.3.1996 in der Patienteninformation für Naturheilkunde
"Was ist Ihr Weltbild, wie sehen Sie die Welt, Herr Heim?" war die Frage, mit der ich ihn um diesen Vortrag bat. Der nun im folgenden erstmals publizierte Text ist die autorisierte Abschrift dieses Vortrages (und der anschließenden Diskussion). Weitere Publikationen enthält die umfangreichste Literaturliste über Burkhard Heim. [IJBH]

4. Jul. 1997
Neu: Elementarstrukturen der Materie - Burkhard Heim
New: Elementary Structures of Matter - Burkhard Heim


Der Ausgangspunkt war die Frage nach "Realität und Wirklichkeit" der Welt, in der wir leben und die wir erleben.

Der Begriff "Realität" wird im allgemeinen auf die Außenwelt bzw. auf Ereignisse der Außenwelt bezogen. Die Außenwelt als Realität wird unabhängig vom Menschen (Beobachter) gesehen. Der Mensch kann die Außenwelt über seine Sinne wahrnehmen. Der Umgang mit der Umwelt umfaßt also nur eine Untermenge von Realitäten, eine eingeschränkte Realität, die den Sinnen zugänglich ist.

Es ist hier angebracht, eine (logische) Unterscheidung zwischen den Begriffen Realität und Wirklichkeit zu treffen. Realitäten wirken auf Menschen ein. Die Einwirkung von Realitäten auf den Menschen wird als Wirklichkeit erfahren. Die Einwirkung von Realitäten geschieht über das Erleben von Ereignissen und deren physischer, psychischer und mentaler Verarbeitung. Ereignisse finden im Raum und nacheinanderfolgend im Sinne einer Ereigniskette (Geschehen) statt, d. h. sie sind Punkte einer vierdimensionalen Raumzeit. Diese Art von Ereignissen ist quantifizierbar. Sie betreffen die Physis.

Es stellt sich nun die Frage, ob es außerhalb der Raumzeit logische Bereiche gibt, in denen ein Geschehen definierbar ist bzw. ob es andere logische Bereiche gibt, die nicht physischer Art sind. Ereignisse betreffen nicht nur die Außenwelt; sie können sich auch als Ereignisse des psychischen Innenraumes manifestieren. Ereignisse des Innenlebens, wie z. B. Träume sind nicht quantifizierbar, da sie allein qualitativer Art sind.

Trotz der qualitativen Eigenschaften psychischer Erlebnisräume können die Ereignisse dieser Erlebnisräume die Außenwelt beeinflussen und somit quantifizierbare Auswirkungen haben (Beispiele hierfür sind Visionen, Träume und Vorstellungen). Es ergibt sich hier die Frage nach der Definierbarkeit "qualitativer Bereiche" außerhalb der Raumzeit.

Zwei Hypothesen (im Sinne von Glaubenssätzen) über die Ganzheit der Welt, die beide wahr sein könnten, werden aufgestellt. Sie sind mit einer Entweder-Oder-Beziehung verknüpft und bilden die Ausgangspunkte zur Entscheidung für eine Weltsicht.

Hypothese A: Die Welt ist Physis und als solche mathematisierbar und quantifizierbar. Was nicht mathematisierbar ist, existiert nicht.

Hypothese B: Es existiert eine unbekannte übergeordnete Weltganzheit. Die Physis ist nur ein uns zugänglicher Teilbereich dieser Ganzheit.

Ist der am leichtesten zugängliche Satz A wahr, so muß er das Weltganze erklären können. Für den Bereich "Bios" bedeutet diese Aussage, daß Biochemie, Biophysik und Biologie den Lebensprozeß vollständig erklären können. Die Quantentheorie der Valenzschalen der atomaren Elemente des Lebens müßte alle Lebensprozesse beschreiben können.

Zur Evaluierung der Hypothese A wurde der Darwinsche Evolutionsprozeß ausgewählt.

Die Darwinsche Sicht der Evolution - Zufallsprozesse mit nachfolgender Selektion - läßt einige Fragen offen.

Die Zeitfrage (Entstehung und Entfaltung der Arten) ist nicht geklärt. Statistische Berechnungen widerlegen den Zeitraum, der zur Entstehung der Vielfalt der Arten notwendig war, als zu kurz.

Aus der Altersbestimmung der Fossilien läßt sich herleiten, daß die Evolution typostrophenhaft und konvergierend erfolgt. Konvergenz bedeutet, daß zu Beginn einer Artenentwicklung unbrauchbare Formen vorausgehen. Die Natur sammelt Erfahrungen und probiert moderate Formen für das endgültige Exemplar aus.

Die typostrophenhafte Natur der Evolution bedeutet, daß sich aus einer Art mit hoher Evolutionsgeschwindigkeit neue Arten entwickeln, d. h. am Anfang der Artenentfaltung ist die Entwicklungs- und Änderungsgeschwindigkeit sehr hoch (Typogenese); sie geht dann exponentiell nach unten. Auf die exponentielle Phase folgt die "konstante Darwinsche Phase" (Typostase) mit konstanter Änderungsgeschwindigkeit. Beim Aussterben einer Art kommt es zu einem steilen Anstieg der Änderungsgeschwindigkeit der Art (Typolyse in relativ kurzem Zeitintervall). Nach Schindewolf entwickelt und ändert sich eine Art im Dreierschritt -Typogenese-Typostase-Typolyse-. Wenn ein neues Prinzip in die Natur eingebracht wird, entwickelt sich zunächst ein Demonstrationstyp, der dieses Prinzip ausprobiert.

Die Artenentfaltung soll beispielhaft an den Vögeln dargestellt werden.

Ihre Entwicklungsreihe begann mit den Reptilien. Es folgten Groß-Echsen mit Vogelskelett und Greifklauen. In einem kurzen Zeitintervall verwandelten sich die Greifklauen in abspreizbare Stummel (Vorformen des Flügels), die zur Stabilisierung sehr schnellen Laufens durch Luftkräfte geeignet waren. Der nächste Evolutionsschritt in Richtung Vogel war der Saurier mit Hautflügeln. Sein schwerer Knochenbau bot allerdings keine gute Voraussetzung für das Fliegen. Plump anmutende Flugbewegungen wurden durch die Entwicklung von Röhrenknochen ermöglicht. Die Flugeigenschaften verbesserten sich mit den Segelflüglern unter den Sauriern. Segelflügler besaßen Gleiteigenschaften; sie konnten sich den Luftströmungen anpassen. Eine weitere Verbesserung der Aerodynamik bildeten Borsten auf den Flügeln. Da die Borsten innerviert waren, konnte das Tier aufgrund von Rückkoppelungen mit Luftströmungen die Anstellwinkel der Flügel verbessern. Der letzte Schritt zum "ersten Vogel" war die Umwandlung der Borsten in Federn.

Die Entwicklung der Prinzipien "Röhrenknochen", "Flügel", Regulierbarkeit der Flugeigenschaften über "Borsten", dann über "Federn", bilden eine konvergente Reihe.

Die aufgezeigte Entwicklung schließt ein "zielloses Herumexperimentieren der Natur" mit nachfolgender Selektion als Evolutionsprinzip aus.

Die hohe Komplexibilität der Artenentwicklung, verbunden mit einer hohen Stabilität der entwickelten Typen wirft die Frage nach einem dahinterliegenden Motiv auf. Die Ergebnisse der Evolution setzen eine komplexe Organisation von Informationen, die die Artenentwicklung ausrichtet und steuert, voraus.

Für die Entweder-Oder-Entscheidung in bezug auf die beiden Hypothesen A und B bedeutet diese Herleitung folgendes:

Der mathematisch physikalische Ansatz der Hypothese A ist falsch, da sich die Entwicklung des Bios, hier die Artenentwicklung, nicht allein durch quantifizierbare Elemente herleiten läßt. Ein weiteres System logischer Aussagen wird benötigt.

[Anmerkung von IJBH: Neben dem Steuernden Motiv in der Evolution lassen sich einige andere Naturphänomene beschreiben, welche im Widerspruch zur Hypothese A stehen. Wir möchten an dieser Stelle unsere Leser dazu anregen, weitere Beispiele zu nennen, welche die Hypothese A widerlegen und bitten um Zusendung an harrer@datadiwan.de]

Da die beiden Hypothesen A und B mit einer Entweder-Oder-Verknüpfung verbunden sind, folgt: Wenn Satz A nicht richtig ist, so ist Satz B richtig.

Das bedeutet: Es existiert eine unbekannte übergeordnete Weltganzheit, in der die Physis nur einen Teilbereich darstellt.

Es muß nun mit Hypothese B weitergearbeitet werden. Hypothese B umfaßt zusätzliche logische Aspekte, die nicht mathematisierbar sind. Die Psyche ist ein solcher "logischer Aspekt".

Der Aufbau der Welt wäre nach Hypothese B folgendermaßen zu erklären:

Bezogen auf (materielle) Ereignisstrukturen existiert der Bereich der Physis in der Raumzeit. Diese ist quantifizierbar. Weiterhin existiert der Bereich der Psyche. Zwischen Physis und Psyche entfaltet sich der Bereich des Bios, das biologische Geschehen. Das Pneuma umfaßt den Bereich des Mentalen.

Wahrnehmungs- und Bewußtseinsprozesse sind Querbeziehungen bzw. Kopplungen psychophysischen Geschehens. Als Beispiel einer Querbeziehung dient der Prozeß des Sehens. Der physische Teil des Prozesses läuft ab, indem ein Bild auf die Netzhaut projiziert wird. Das Bild wird in Untereinheiten zerlegt. Jeder Untereinheit entspricht eine bestimmte Photonenfrequenz (Farbe) und eine bestimmte Photonenamplitude (Helligkeit). Der dargestellte energetische Einfluß wandelt sich um in Ionisationsschwingungen des Optikus. Energie wandelt sich um in Wärme und chemische Potentiale. Der quantitative Vorgang schlägt jetzt um in einen qualititativen Prozeß des Erlebnisses eines psychischen Innenraumes.

Der Mensch hat Anteil an allen vier logischen Bereichen. Materiell ist er fest in der Physis verankert (Biochemie, Biophysik), im Rahmen der Bioorganisation im Bios, mit seinen psychischen Eigenschaften Wahrnehmen, Erkennen, Empfinden und Mitfühlen im Bereich der Psyche. Als bewußte Persönlichkeit erschließt sich ihm der Bereich des Mentalen.

Aus dem beschriebenen Sachverhalt folgt, daß auch die Physis als quantifizierbarer Bereich nicht allein durch die Gesetzmäßigkeiten der Physik der Raumzeit deutbar und berechenbar ist. Der zusätzliche Bereich umfaßt die Information. Zur Beschreibung der Materie und ihrer Zustände ist Information und Organisation notwendig.

Nach Heim hat die materielle Welt nicht nur vier sondern sechs Dimensionen. Die zwei zusätzlichen Dimensionen umfassen Organisationszustände, Ideen und Prinzipien. Die fünfte Dimension wird relativ platonistisch gedeutet (als Seiendes im Sinne strukturierter Information). Die materielle Ebene ist der quantifizierbare Schatten der Welt. Nur dieser Schatten ist erkennbar.

Die klassische Physik macht perfektische Aussagen über eine eindeutige Vergangenheit. Klassische Prozesse sind Vorgänge, die, indem sie bewußt werden, bereits vergangen sind.

Die Quantentheorie macht futurische Aussagen über eine mögliche Zukunft mit Hilfe von Wahrscheinlichkeiten.

Der Mikrobereich ist nicht kausal zu verstehen. Über eine große Anzahl von Mikrozuständen werden Wahrscheinlichkeitsaussagen gemacht. Die Observable (als Summation über alle Einzel-wahrscheinlichkeiten) ist der Zustand größter Wahrscheinlichkeit. Kausalität ist im Mikrobereich durch die große Anzahl atomarer Elemente und ihrer Organisationszustände nur vorgetäuscht.

Die holistische Physik (Heim, Dröscher) deduziert die Existenz eines Hyperraumes. Aus den Unterräumen dieses Hyperraums erscheinen Abbildungen zeitloser Funktionen und Strukturen in der Raumzeit. Die Abbildungen werden als Wahrscheinlichkeitsfelder gedeutet, die den Mikro- und Makrobereich in der Raumzeit steuern.

Die hier beschriebenen Ansätze einer nicht kausalistischen Physik sind grundlegend für den Geltungsbereich von Hypothese B: Es existiert eine übergeordnete Weltganzheit. Die Physis ist nur ein Teilbereich dieser Ganzheit.

Der platonistisch gedeutete Ansatz nach Heim und Dröscher bietet eine Erklärung der Artenentwicklung. Nach Dröscher sind "Blaupausen" der Evolution im Hyperraum denkbar.

In der Raumzeit stellt sich der Vorgang der Artenentwicklung, insbesondere die Ausbildung der Übergangsformen, dann folgendermaßen dar:

Übergangsformen treten in bestimmten Zeitabschnitten auf. In relativ kurzer Zeit werden neue ausgewählte (passende) Informationen in Form von neuem genetischen Material der DNS einer bestimmten Lebensform hinzugefügt. Dieser Vorgang setzt ein eindeutiges richtiges Schließen der Phosphorsäurediesterbrücken in der Doppelhelix der Desoxyribonukleinsäure voraus. Das Schließen der Brücken erfolgt durch gezielte Steuerung mittels quantentheoretischer Wahrscheinlichkeitsamplituden, die aus dem Hyperraum projiziert werden.

Für die Entstehung und Evolution der Lebewesen reichen die bisher entwickelten Hypothesen nicht aus. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der kosmologische Hintergrund.

Das uns bekannte Leben basiert auf Kohlenstoff und kann nur auf Kohlenstoff basieren. Die Kohlenstoffchemie erweist sich als äußerst komplex und tragbar für das Leben. Der Kohlenstoff bildet viele stabile, hochstrukturierte Verbindungen, ebenso aber auch reaktionsfähige Strukturen. Die hohe Stabilität gewährleistet, daß bei Reduplikation von Molekülsträngen diese nicht reißen. Andere Elemente, die ebenso komplexe Anordnungen wie Ringe, Ketten und Raumstrukturen bilden, sind Bor und Silizium. Bor und Silizium sind als Basis-Atome des Lebens aber nicht geeignet. Bor ist von der Besetzung seiner Elektronenhüllen her nicht brauchbar. Die entsprechenden Verbindungen besitzen nicht die erforderliche Symmetrie. Auch Silizium bildet Ketten und Raumstrukturen. Die Silane sind als Verbindungen für lebendige Strukturen nicht geeignet, da sie zu labil sind. Auch Siliziumoxide, die Raumstrukturen bilden, können für die Chemie des Lebens nicht grundlegend sein, weil sie sehr reaktionsträge sind. Die Silikatchemie umfaßt die Chemie der Mineralien und Gesteine.

Neben dem Kohlenstoff und seinen Verbindungen spielt das Lösungsmittel Wasser als zweiter Faktor für den Aufbau lebender Strukturen eine wesentliche Rolle. Es ist als Lösungsmittel für eine große Anzahl von Verbindungen, zusammengesetzt aus fast sämtlichen Elementen des Periodensystems, mehr oder weniger gut geeignet.

Wird der Sauerstoff durch Schwefel ersetzt, der im Periodensystem direkt unter dem Sauerstoff steht, erweist sich die Kohlenstoff-Schwefel-Wasserstoff-Chemie gegenüber der Kohlenstoff-Sauerstoff-Wasserstoff-Chemie als nicht genügend reaktionsfähig für biochemische Prozesse. Es gibt zwar Leben auf Schwefelbasis (anaerobe Bakterien); diese Art von Leben ist aber nicht evolutionsfähig, weil die Reaktionsgeschwindigkeit der ablaufenden Prozesse zu niedrig ist.

Entwicklung von Leben setzt folglich einen Wasserplaneten voraus, der überdies eine gewisse Größe besitzen muß, um eine sauerstoffhaltige Atmosphäre zu bilden. Der Sauerstoff ist in der frühen Phase der Planetenentwicklung zunächst einmal nicht bzw. nur in Form von Wasser vorhanden.

Gelangt Wasserdampf in die Hochstratosphäre, erfolgt mit Hilfe der UV-Strahlung sowie mit weichem Röntgenlicht der Sonne eine Spaltung der Wassermolekel in gasförmigen Sauerstoff und Wasserstoff.

Ein bestimmter Gravitationswert ist eine wesentliche Voraussetzung für die Ausbildung einer Sauerstoffatmosphäre. Der Planet darf weder zu groß noch zu klein sein. Ist der Planet zu groß, so ist die maximale Wärmebewegung des Spaltprodukts Wasserstoff bzw. seiner Moleküle kleiner als die Fluchtgeschwindigkeit (Die Fluchtgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der ein Körper (hier Gasmoleküle) den Anziehungsbereich des Planeten verlassen kann.), d. h. die Moleküle rekombinieren wieder zu Wasser. Eine Sauerstoff-atmosphäre kann nicht entstehen.

Ist der Planet zu klein, kann Wasser nur als Eis vorliegen. Als flüssiges Wasser würde es in den Raum abdampfen; die maximale Wärmebewegung wäre größer als die Fluchtgeschwindigkeit.

Hat der Planet etwa Erdgröße und befindet er sich in einem Abstand von der Sonne, der Temperaturen erlaubt, bei denen flüssiges Wasser vorliegt, entsteht mit großer Wahrscheinlichkeit eine Sauerstoffat-mosphäre. Der kurzwellige Bereich des Sonnenlichts spaltet die Wassermolekel in Wasserstoff und Sauerstoff. Die maximale Wärmebewegung der gasförmigen H2-Moleküle ist größer als die Fluchtgeschwindigkeit. Wasserstoff verschwindet im Raum; die Atmosphäre reichert sich mit Sauerstoff an. Die O2-Anreicherung übersteigt einen Wert von 22-23% nicht. Ist genügend Wasser gespalten, reagiert Sauerstoff zu Ozon. Es bildet sich eine Ozonschicht um den Planeten, die die harte Strahlung aus dem Sonnenlicht zurückhält. H2O wird nun nicht mehr gespalten bzw es stellt sich ein Gleichgewicht der beteiligten chemischen Reaktionen ein. Der O2-Pegel bleibt konstant.

Wird zuviel Sauerstoff verbraucht (z.B. durch Verbrennen von Erdöl), wird das Sauerstoff-Ozon-Gleichgewicht gestört. Nach dem Massenwirkungsgesetz zersetzt sich Ozon wieder zu O2, bis sich das neue Gleichgewicht eingestellt hat. Außerdem kann wieder mehr Wasser in H2 und O2 gespalten werden, weil weniger Ozon in der Stratosphäre ist. Im makroskopischen Bereich zeigt sich die Zerstörung des Ozon-Schutz-Schildes der Erde; über einen langen Zeitraum, bis zur Einstellung der neuen Gleichgewichtslage, gibt es diese Schutzschicht nicht mehr. Hartwelliges UV- und weiches Röntgenlicht können ungestört die Erdoberfläche erreichen und pflanzliches und tierisches Leben schädigen.

Der beschriebene Gleichgewichts- und Selbstregulierungsprozeß hängt vom Mengenverhältnis Wasser/Kohlenwasserstoffe ab. Auf der Erde gab es mehr Wasser als Kohlenwasserstoffe. Die beschriebene Entwicklung fand statt. Auf der Venus kehrte sich das Mengenverhältnis Wasser/Kohlenwasserstoffe um. Der Prozeß der Wasserzersetzung mittels hartwelliger Strahlung erfolgte zuerst einmal analog zur Erde. Der entstandene Sauerstoff reagierte nun aber mit geeigneten Kohlenstoffverbindungen praktisch vollständig zu Kohlendioxid, einem relativ schweren Gas. Daher ist der Atmosphärendruck der Venus sehr hoch, der Boden trocken. Durch die fast 100%-ige CO2-Atmosphäre mit hohem Treibhauseffekt herrschen auf der Venus Temperaturen von 400-500°C. Läge das Mengenverhältnis Wasser/Kohlenwasserstoffe günstiger, wäre auch die Venus ein Lebensträger mit ausreichender O2-Atmosphäre und einer Jahresdurchschnittstemperatur von 30-38°C geworden.

Ein wichtiger kosmologischer Faktor für die Entwicklung des Lebens ist nicht nur die Art des Planeten sondern ebenso die Beschaffenheit der dazugehörigen Sonne bzw. Fixsterns. Die Frage "Welche Sonne erzeugt überhaupt Planeten?" stellte sich.

Die Entstehung der Planeten ist eine Funktion der Drehzahl der jungen Sonne. Diese Betrachtung ist natürlich auch für das Sonnensystem zulässig. Hier stellte sich die Frage:" Wo verblieb die hohe ursprüngliche Drehzahl der Sonne?" Es handelt sich um den Faktor 100-200.

Bei geeigneter Drehzahl des Fixsterns und vorhandenem Magnetfeld tritt Materie als heiße Plasmamasse bei hohem Strahlungsdruck und hoher Zentrifugalkraft aus seiner Äquatorialebene. Die festen schweren Anteile (Hierbei ist zu bedenken, daß schwerere Elemente als Helium nur in geringem Ausmaß vorhanden sind, da der Stern fast nur aus Wasserstoff und Helium besteht.) verbleiben als kleinere schwere Planeten in der Nähe der Sonne, die flüchtigen Stoffe bilden die Gasriesen (gefrorene Gase) am Rande des Planetensystems. Die Gasriesen stabilisieren mit ihrem Gravitationsfeld die Bahnen der inneren Planeten. Mögliche Lebensträger sind geschützt.

Mit der Bildung des Planetensystems verringerte sich die Drehzahl der jungen Sonne.

Die Drehzahl der Fixsterne läßt sich mit Hilfe spektroskopischer Methoden bestimmen. Nun haben etwa 10% der Sterne die Drehzahl der Sonne. 10% der Sterne sind folglich über ihr Planetensytem potentielle Lebensträger. Bezogen auf unsere Galaxis betrifft dies 10 Milliarden Sterne. Legt man willkürlich fest, daß auf unserem Planeten ein mittlerer Entwicklungsgrad des intelligenten Lebens erreicht wurde, so kann man davon ausgehen, daß Planeten von ca. 3 Milliarden Sternen als Lebensträger unseres Entwicklungsniveaus existieren. Intelligenz und Bewußtsein wäre in den Galaxien ein weit verbreitetes Phänomen.

Fragen:

Teilnehmer: Burkhard Heim: Teilnehmer: Burkhard Heim: Teilnehmer: Burkhard Heim:

Literatur:

Dröscher, W; Heim, B. Strukturen der physikalischen Welt und ihrer nichtmateriellen Seite, 1996, Resch Verlag Innsbruck

Schindewolf, Otto H. Basic Questions in Paleontology: Geologic Time, Organic Evolution, and Biological Systematics, 1993, ISBN 0-226-73 835-3, 1. Auflage in deutscher Sprache 1950

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