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Inhalt:
Niederfrequenz
- Individuelle Magnetfeld-Expositionen bei 50 und 16 2/3 Hz
Verbraucherschutz
- Geräte gegen Elektrosmog: uneingelöste Versprechen
Verbrauchertip
- elektrische und magnetische Felder gegen Kalkablagerungen
Medizintechnik
- Transkranielle Magnetstimulation
Neue
Bildschirmrichtlinie TCO 99
Feldstärken
Berliner Hochspannungsfreileitungen
Symposium des
Bundesverbandes gegen Elektrosmog
Niederfrequenz
Individuelle
Magnetfeld-Expositionen bei 50 und 16 2/3 Hz in einer repräsentativen
Gruppe der bayerischen Bevölkerung
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat mit Unterstützung des
Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen
an etwa 2000 Bewohnern Bayerns umfangreiche Messungen der Exposition mit
niederfrequenten Feldern durchgeführt. Der Mittelwert der Messwerte
betrug 0,10 Mikrotesla, mit etwas höheren Werten in der Großstadt
(0,12 µT) als in ländlichen Gebieten (0,08
µT). Fünf Prozent der Expositionen
(95%-Perzentil) lagen über 0,31 Mikrotesla. In Abhängigkeit von den ausgeübten
Berufen unterschied sich die mediane Exposition nur geringfügig. Allerdings wies
das 95%- und 99%-Perzentil in der Gruppe der Handwerker und Arbeiter etwas höher
exponierte Teilkollektive aus. Die Autoren folgern, dass die Exposition der
Bevölkerung "allgemein als gering eingestuft werden" kann. Es wurden nur
vereinzelte kurzzeitige Überschreitungen der Grenzwerte beobachtet.
Nachfolgend der ausführliche Bericht von Jutta Brix und ihren Kollegen vom
Bundesamt für Strahlenschutz.
Einleitung
In
dieser Studie wurden Daten über die individuelle Exposition von 2000 Personen im
Freistaat Bayern ermittelt. Der Verteilung der Siedlungsstrukturen entsprechend,
wurde eine angenähert repräsentative Auswahl an Probanden getroffen. Die
niederfrequenten Magnetfelder wurden bei 50 Hz und 16 2/3 Hz gemessen, wodurch
auch die Magnetfeld-Exposition durch den elektrischen Eisenbahnverkehr ermittelt
werden konnte.
Methoden
Auswahlverfahren für die Gemeinden und das Probandenkollektiv
Die 2056
Gemeinden (Stand 1995) in Bayern werden nach dem Bayerischen Landesamt für
Statistik in acht Gemeindegrößenklassen eingeteilt.
Damit das
Probandenkollektiv die bayerischen Bürger repräsentiert, wurden die Teilnehmer
aus 60 Gemeinden jeder Gemeindegrößenklasse und unter Einbeziehung aller 18
Regionen Bayerns (gemäß dem Landesentwicklungsprogramm in der Fortschreibung vom
1. 3. 1994) ausgewählt. Die Anwerbung der Probanden erfolgte über
Telefonwerbung, Briefe und Pressemitteilungen in Lokal- und Gemeindeblättern,
wobei die letztgenannte Methode am erfolgreichsten war.
Das Personendosimeter
Die
Messgeräte der Firma Physical Systems Labs vom Typ FieldWatcher FW2A, wurden von
den Teilnehmern tagsüber in einer Gürteltasche getragen und nachts neben dem
Kopf plaziert (körpernahe Messung). Über Induktion in den drei zueinander
senkrecht stehenden Spulen wurden die x-, y- und z-Komponente der magnetischen
Flussdichte aufgenommen und in die Frequenzanteile für 16 2/3 Hz und 50 Hz
zerlegt. Diese wurden sekündlich zusammen mit eventuellen
Messbereichsüberschreitungen (> 100 µT bei 50 Hz bzw. > 150 µT bei 16 2/3
Hz) abgespeichert.
Durch Drücken einer "Event-Taste", deren Zustand mit den
Messwerten abgelegt wird, konnten Zeitpunkte markiert werden.
Das Maximum
des Geräterauschens wurde bei 16 2/3 Hz zu 2,1 nT ermittelt und lag bei 50 Hz
unter 0,6 nT.
Flussdichte-Artefakte bei 16 2/3 Hz, verursacht durch Bewegungen im
Erdmagnetfeld (Gehen, Stöße, Autofahrten) liegen bei maximal
450 nT (0,45µT). Bei 50 Hz wurden die
Messwerte durch Bewegungen kaum beeinflusst.
Während der Messphase wurden
die FieldWatcher alle 4-8 Wochen überprüft. Die Abweichungen der x-, y-,
z-Spulen der einzelnen Geräte waren kleiner als 3%.
Messablauf
Die Messungen
fanden von Mai 1996 bis Juli 1997 an Werktagen statt, um den typischen Alltag
der Probanden zu erfassen.
Die Teilnehmer notierten ihren Tagesablauf in
einem Protokoll und beantworteten einen kurzen Fragenkatalog (Alter,
Beruf/Tätigkeit, Arbeitsweg, Wohnverhältnisse, Siedlungstyp, besondere
Feldquellen innerhalb oder in der Umgebung der Wohnung).
Von diesen 2007 24
h-Messungen konnten aufgrund von Fehlern beim Datentransfer und unsachgemäßer
Protokollierung oder Anwendung der Geräte nur 1952 ausgewertet werden.
Statistische Auswertung
Um
die Exposition verschiedener Untergruppen auszuarbeiten und die Daten dieser
Studie auch mit denen anderer vergleichen zu können, wurden für jeden Probanden
bei 50 Hz und 16 2/3 Hz die folgenden Maßzahlen berechnet: Arithmetischer
Mittelwert (MW), Standardabweichung des arithmetischen Mittelwertes, Median
(entspricht 50%-Perzentil), Perzentile (25%, 50%, 75%, 90%, 95%, 99%),
Maximalwerte.
Der Mittelwert aller individueller Mittelwerte stellt den
Erwartungswert für die Exposition einer Einwohnerin oder eines Einwohners im
Freistaat Bayern dar, der Mittelwert der Mediane dient als Maß für die
durchschnittliche Hintergrundexposition.
Die Daten wurden unter anderem in bezug auf Wohnungsart, Wohnortgröße,
Siedlungstyp, Tages- und Jahreszeit, besondere Expositionsquellen und berufliche
Tätigkeiten ausgewertet.
Tabelle 1: Anzahl der Teilnehmer und deren Exposition unterteilt nach den verschiedenen Siedlungstypen.
50 Hz | Anzahl | MW
[µT] |
SD
[µT] |
P25
[µT] |
MD
[µT] |
P75
[µT] |
P90
[µT] |
P95
[µT] |
P99
[µT] |
Großstadt | 370 | 0,115 | 0,258 | 0,033 | 0,061 | 0,136 | 0,225 | 0,314 | 0,919 |
Mittelstadt | 235 | 0,102 | 0,231 | 0,030 | 0,052 | 0,114 | 0,215 | 0,338 | 0,678 |
Kleinstadt | 354 | 0,105 | 0,232 | 0,032 | 0,055 | 0,135 | 0,207 | 0,282 | 0,723 |
ländlich | 433 | 0,077 | 0,198 | 0,018 | 0,035 | 0,087 | 0,145 | 0,261 | 0,656 |
Alle Personen | 1952 | 0,101 | 0,241 | 0,026 | 0,047 | 0,123 | 0,203 | 0,308 | 0,785 |
MW: arithmetischer Mittelwert, SD: Standardabweichung, MD: Median (50%-Perzentil), Pxx: xx%-Perzentil
Tabelle 2: Verteilung der 1952 Probanden auf vier Tätigkeitskategorien. Die Angaben für Mittelwert, Median und Perzentile resultieren aus einer Mittelung der Personendaten bezogen auf die jeweilige Tätigkeitskategorie
50 Hz | Anzahl | Anteil | MW
[µT] |
SD
[µT] |
MD
[µT] |
P90
[µT] |
P95
[µT] |
P99
[µT] |
Büro | 624 | 32,0% | 0,107 | 0,234 | 0,048 | 0,229 | 0,338 | 0,786 |
Handwerk/Arbeiter | 148 | 7,6% | 0,166 | 0,560 | 0,049 | 0,316 | 0,628 | 2,073 |
Sonstige | 258 | 13,2% | 0,077 | 0,176 | 0,044 | 0,151 | 0,231 | 0,618 |
Nicht Erwerbstätige | 922 | 47,2% | 0,093 | 0,212 | 0,046 | 0,181 | 0,258 | 0,624 |
Alle Personen | 1952 | 100% | 0,101 | 0,241 | 0,047 | 0,203 | 0,308 | 0,785 |
Tabelle 3: Anzahl der Teilnehmer und deren Exposition unterteilt nach den verschiedenen Siedlungstypen und in direkter Nähe zur Oberleitung (16 2/3 Hz).
16 2/3 Hz | Anzahl | MW
[µT] |
SD
[µT] |
P25
[µT] |
MD
[µT] |
P75
[µT] |
P90
[µT] |
P95
[µT] |
P99
[µT] |
Oberleitung | 190 | 0,156 | 0,247 | 0,050 | 0,102 | 0,192 | 0,313 | 0,436 | 1,014 |
Großstadt | 370 | 0,069 | 0,159 | 0,020 | 0,039 | 0,072 | 0,136 | 0,209 | 0,556 |
Mittelstadt | 235 | 0,032 | 0,092 | 0,009 | 0,017 | 0,032 | 0,060 | 0,091 | 0,300 |
Kleinstadt | 354 | 0,037 | 0,098 | 0,011 | 0,019 | 0,038 | 0,068 | 0,106 | 0,328 |
ländlich | 433 | 0,010 | 0,033 | 0,002 | 0,003 | 0,008 | 0,017 | 0,034 | 0,110 |
Alle Personen | 1952 | 0,033 | 0,087 | 0,009 | 0,016 | 0,033 | 0,062 | 0,100 | 0,298 |
MW: arithmetischer Mittelwert, SD: Standardabweichung, MD: Median (50%-Perzentil), Pxx: xx%-Perzentil
Ergebnisse
Nach
Siedlungstypen aufgeschlüsselt, zeigt sich für ländliche Siedlungen eine
geringere mittlere Flussdichte bei 50 Hz in bezug auf das arithmetische Mittel
und den Median als z.B. für Großstädte (Tabellen 1, 3).
Bei der Aufspaltung nach den Tätigkeitsfeldern
(Tabelle 2) ist zu beachten, dass die Werte nicht repräsentativ für
die jeweiligen Berufsgruppen sind, da die Auswahl der Teilnehmer nicht
nach dem Kriterium "Beruf/Tätigkeit" erfolgte. Zur Gruppe "Büro"
zählen Personen, die überwiegend in Büros arbeiten. In die
Gruppe "Handwerk/Arbeiter" fallen unter anderem auch Laborangestellte.
"Nicht Erwerbstätige" sind Hausfrauen und -männer, Rentner sowie
Schüler und Studenten. Die Gruppe "Sonstige" enthält alle Personen,
die in keiner der anderen Gruppen berücksichtigt sind (Beschäftigte
im Einzelhandel oder Außendienst, Ärzte, Lehrer).
Die Nachtphase (MW: 0,095 µT) konnte bei
1926 Personen zwischen mit (Radio-)Wecker (0,149 µT) bzw.
ohne (0,058 µT, n = 1145) unterschieden werden. Einige Tagesprofile
zeigen aber, dass das Messgerät sehr nah an oder auf dem Wecker positioniert
gewesen sein muss. Gemessene Werte bis 5 µT sind bei Abständen
unter 30 cm bekannt. Derartige nicht repräsentative Messungen sind
nicht zu verhindern.
Für 50 Hz-Flussdichten hat sich bei epidemiologischen
Studien der Medianwert von 0,2 µT als Wert zur Unterscheidung "exponiert"
zu "nicht exponiert" etabliert. 2,4% der Teilnehmer besaßen höhere
Medianwerte (Maximum: 0,88 µT).
Insgesamt wurden bei 31 Personen 50 Hz-Flussdichten
über der 100 µT-Grenze, die in der "26. Verordnung zur Durchführung
des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über elektromagnetische
Felder - 26. BImSchV)" festgelegt wurde, gefunden.
Diese Überschreitungen waren kurzzeitig (Maximum
548 s, Summe: 1252 s). Nur bei drei Personen dauerten sie mehr als eine
Minute an. Sie sind damit immer noch zeitlich kürzer als die in der
26. BImSchV erlaubten 5% des Tages.
190 Probanden gaben an, dass sich in der Nähe
ihrer Wohnung Oberleitungen (Fahrdrähte von Eisen- und S-Bahn) befinden.
Deren Einfluss bei 16 2/3 Hz ist in Tabelle 3 wiedergegeben.
Zusammenfassung
Diese Studie ist die erste, die bei einem großen
Personenkollektiv 16 2/3 und 50 Hz Magnetfelder individuell erfasst hat.
Im Mittel liegt die Exposition 3 bis 4 Größenordnungen unterhalb
des Grenzwertes. Obwohl kurzzeitige Überschreitungen (50 Hz) bei 31
Personen von insgesamt knapp 21 Minuten auftraten, kann allgemein die Exposition
der Bevölkerung als gering eingestuft werden.
Jutta Brix, Harald Wettemann, Oliver Scheel
und Rüdiger Matthes
Bundesamt für Strahlenschutz
Ingolstädter Landstrasse 1
85764 Oberschleißheim
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Verbraucherschutz
Geräte
gegen Elektrosmog: Uneingelöste Versprechen
Im Auftrag der Zeitschrift ÖKO-TEST untersuchte der
Medizinphysiker Dr. Lebrecht von Klitzing 22 Produkte in der Preisspanne von 25
bis 485 DM, die in verschiedenster Weise gegen Elektrosmog helfen sollen. Nur
wenige Geräte versuchen den Elektrosmog physikalisch abzuschirmen. Die meisten
Geräte sollen laut Herstellern vor allem die biologische Wirkung
elektromagnetischer Felder neutralisieren.
Die Testergebnisse sind
erschütternd:
·Nur zwei Geräte
waren tatsächlich in der Lage, Elektrosmog zu reduzieren. Die
"Protector"-Handytasche von PTR ist als einzige "empfehlenswert". Sie hielt die
Antennenstrahlung eines Handys bis zu 99 Prozent vom Kopf des Benutzers fern.
"Eingeschränkt empfehlenswert" ist die "Handytasche" von Cepo. Mit dieser
Halbmanschette für die Handyantenne konnte eine 80prozentige Abschirmung erzielt
werden.
·Für drei Geräte haben
die Anbieter Gutachten vorgelegt, die nach Einschätzung von Dr. von Klitzing
eine biologische Wirkung zumindest theoretisch als denkbar erscheinen lassen.
Eine Abschirmung war bei diesen Produkten nicht nachweisbar.
·15 Produkte sind "nicht empfehlenswert", weil
die Werbeaussagen überhaupt nicht belegt wurden. Eine Abschirmwirkung war zudem
in keinem Fall nachweisbar oder versprochen worden.
·Zwei Geräte verursachten sogar selbst
Elektrosmog - in einem Fall sogar weit über der TCO-Norm für Bildschirme!
Gerade bei den wirkungslosen Geräte fand der Test eine auffallende
Diskrepanz zwischen primitivem Innenleben der Geräte und ihrem hohen Preis.
Als Fazit schreibt ÖKO-TEST: "Lediglich zwei von 22 Produkten in
unserem Test können tatsächlich Elektrosmog reduzieren. Deshalb
ist generell Vorsicht gegenüber solchen "Schutzgeräten" angeraten
- besonders dann, wenn sie angeblich die biologischen Wirkungen von Elektrosmog
verträglicher machen." Glaubt der Kunde an die Wirkung der Geräte
und setzt sich, vermeintlich geschützt, elektrischen und magnetischen
Feldern verstärkt aus, können diese Geräte sogar gefährlich
werden.
Quelle: Wer's glaubt, wird selig. Geräte gegen Elektrosmog.
In: ÖKO-TEST 3/99.
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Verbauchertip
Elektrische und magnetische
Felder gegen Kalkablagerungen
Physikalische Wasserenthärter werben damit, ohne
Umweltbelastung und mit geringen laufenden Kosten unerwünschte Kalkablagerungen
in Wasserleitungen und Geräten verhindern zu können. Sie fügen dem Wasser nichts
hinzu und ziehen auch nichts heraus. Lediglich der Zustand des im Wasser
enthaltenen Kalks soll durch elektrische Impulse oder magnetische Felder
verändert werden.
Die weißgrauen Beläge in Wasserleitungen, Armaturen und auf
Heizspiralen bilden sich vor allem bei Temperaturen über 60° C aus positiv geladenen Kohlensäure-Teilchen. Wenn
es gelänge, so der Grundgedanke der physikalischen Wasserenthärtung, auf die
elektrische Ladung Einfluss zu nehmen, sollte auch die Kalkablagerung zu
verhindern sein.
Im Bundesgebiet sollen bereits mehr als 100.000 physikalische Wasserenthärter
im Einsatz sein, ohne dass es bislang einen wissenschaftlichen Nachweis
ihrer Wirksamkeit gab. Im letzten Jahr wurden erstmalig am Technologiezentrum
Wasser in Karlsruhe, der offiziellen Prüfstelle des Deutschen Vereins
für Gas- und Wasserfach (DVGW), 17 Geräte untersucht.
Nur drei Geräte der Firmen BWT, Judo und Maitron bestanden den Test:
Sie verringerten die Kalkablagerungen um mindestens 80%. Eines der erfolgreich
getesteten Geräte, der AQA total 2500 des Schriesheimer Herstellers BWT, trägt nun nach einer Reihe
weiterer Prüfungen seit März 1999 das begehrte Prüfsiegel des DVGW. Die
erfolgreiche Methode besteht in der gezielten Bildung von Kalk-Nanokristallen,
die letztendlich im Wasser verbleiben und Leitungen nicht anhaften.
Bei
vielen der durchgefallenen 14 Geräte war überhaupt kein Effekt nachweisbar.
Neben sehr unterschiedlichen und zum Teil kaum nachzuvollziehenden
physikalischen Verfahren geben einige Geräte an, "kosmische Schwingungen" oder
undefinierte "Informationen" auf das Wasser zu übertragen. Manche Geräte zum
Preis von einigen Hundert Mark haben dabei einen Materialwert im Pfennigbereich.
Fazit: Erstmalig wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass physikalische
Wasserenthärter tatsächlich die Kalkablagerung deutlich verringern
können (über 80%). Gleichzeitig zeigte sich, dass die große
Mehrheit der am Markt angebotenen phyikalischen Wasserenthärter nur
eine sehr geringe bis gar keine Wirkung hat. Der Verbraucher sollte daher
unbedingt auf das Prüfsiegel des DVGW achten.
Quelle: Mit Strom gegen Kalk. In: ÖKO-TEST-Magazin 05/99,
S. 82-85.
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Medizintechnik
Transkranielle
Magnetstimulation
Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) war ein
Schwerpunkt der 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische
Neurophysiologie vom 30. September bis 4. Oktober 1998 in Göttingen. Die TMS
wurde erstmals 1985 vorgestellt. Mit Magnetfeldstärken von ein bis zwei Tesla
von 1 Millisekunden Dauer wird eine schmerzfreie Stimulation des Gehirns durch
die intakte Schädeldecke erzielt.
In den ersten Jahren wurde die TMS
beispielsweise bei Multipler Sklerose und Schlaganfall eingesetzt. In den
letzten Jahren ist sie zur "repetitiven transkraniellen Magnetstimulation"
(rTMS) mit Stimulationsfrequenzen von bis zu 50 Hz weiterentwickelt worden. Die
rTMS wird zur Zeit in der Behandlung von Depressionen erprobt. Man stellt sich
vor, durch die Stimulation von im Rahmen der Depression vermindert aktiven
Gehirnbereichen eine Aufhellung des Gemüts zu erzielen. Auch bei Epilepsie, der
Parkinson'schen Erkrankung, Schlafstörungen, Ticks und anderen
Bewegungsstörungen ist der Einsatz der TMS versucht worden. Die hohen
Erwartungen der frühen Jahre wurden allerdings nicht erfüllt. Die Erfolge sind
bisher eher bescheiden. Bei dem Kongress wurden Ansätze für weitere Studien
diskutiert.
Die TMS lässt sich außerdem zur Untersuchung der Hirnfunktion
einsetzen. Dazu wird die TMS mit Messverfahren wie dem Elektroenzephalogramm
(EEG, Hirnstrommessung) oder der funktionellen Kernspintomographie kombiniert,
die die Auswirkungen der TMS auf das untersuchte Gehirn erfassen. So können
mit ihrer Hilfe Erregbarkeitsänderungen in der Hirnrinde bei verschiedenen
neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen aufgedeckt werden. Beispielsweise
könnte so möglicherweise die Prognose von Patienten, die im Koma
liegen, besser beurteilt werden.
Quelle: Tergau, F., Reimers, C. D.: Transkranielle Magnetstimulation.
Deutsches Ärzteblatt 96, C-787-C-788 (1999).
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Die Telekom wird das analoge C-Netz für Autotelefone
Ende kommenden Jahres abschalten. Ein Betrieb des technisch veralteten Netzes
sei über das Jahr 2000 hinaus "wirtschaftlich nicht mehr länger zu vertreten"
teilte die Konzerntochter T-Mobil mit. Die 330.000 C-Netz-Kunden schätzen die
nach wie vor unerreichte Flächendeckung von praktisch 100% des Bundesgebietes
und die vergleichsweise günstigen Tarife. Ende nächsten Jahres werden sie auf
ein digitales Netz umsteigen müssen.
Quelle: c't-newsticker vom 20.05.99 (" www.heise.de/newsticker ")
Kein Handy für Kinder!
Verschiedene Verbände und Initiativen wie z.B. der
Ökologische Ärztebund, der BUND, der Bundesverband gegen Elektrosmog e.V und die
Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin (IGUMED) reagieren mit ihrer
Presseerklärung vom 01.04.1999 auf die Ankündigung eines Mobilfunkanbieters, am
1. April dieses Jahres ein Handy für Kinder auf den Markt zu bringen. Die
Verbände halten es "aus umweltmedizinischer Sicht für unverantwortlich, nun den
Kundenfang auf eine umsatzträchtige Marktlücke - die ahnungslosen Kinder -
auszudehnen". Die Gehirne der Kinder seien noch im Wachstumsprozess und daher
besonders empfindlich gegenüber elektromagnetischen Einflüssen.
"Die unterzeichnenden Umweltmediziner und Verbände fordern Staat
und Industrie auf, sich ihrer Verantwortung für heranwachsenden Generationen
bewusst zu werden und diese Risikotechnologie von ihnen fern zu halten."
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Verbraucherschutz
Neue Bildschirmrichtlinie
TCO 99
Als Vorreiter in Sachen Strahlenschutz gilt der
schwedische Dachverband der Angestelltengewerkschaften (TCO). Dieser Verband hat
sich zur Aufgabe gemacht, gesundheitliche Richtlinien für Arbeitnehmer im
EDV-Umfeld zu etablieren. Die erste TCO-Norm für strahlungsarme Monitore wurde
1992 veröffentlicht. Bereits drei Jahre später wurden die Richtlinien
verschärft. Über 1.000 Monitormodelle sind inzwischen mit dem TCO-95-Zertifikat
ausgezeichnet. Nun legen die Schweden mit dem TCO-99-Prüfsiegel die Messlatte
erneut höher. Geprüft werden die Bereiche Ergonomie, Emission, Energieverbrauch
und Ökologie.
Im Bereich der elektromagnetischen Abstrahlung hat sich - im Vergleich
zu den anderen Bereichen - nur relativ wenig geändert. Die einzuhaltenden
Grenzwerte sind gleich geblieben, sie sind jedoch aufgrund verschärfter
Messmethoden schwerer zu erfüllen. So müssen jetzt alle Parameter
im gleichen Modus und bei gleicher Auflösung sowie positiver Polarität
(dunkle Schrift auf hellem Grund) getestet werden. Neu geregelt wurden
allerdings die Bedingungen, die ein Monitor an externen Magnetfeldern störungslos
"wegstecken" muss. Diesen Punkt halten die Schweden für wichtig, da
instabile Bilder häufig die Ursache für Überanstrengungen
der Augen sind.
Quelle: VDI nachrichten, 23.04.99.
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Feldstärken Berliner Hochspannungsfreileitungen
Die von der Forschungsgesellschaft für Energie und
Umwelttechnologie mbH (FGEU, Berlin) in den Jahren 1995 bis 1997 im Berliner
Stadtgebiet erfassten elektrischen und magnetischen Feldstärken Berliner
Hochspannungsfreileitungen stehen nun auf Datenträger zur Verfügung.
Interessenten können die kartierten elektrischen und magnetischen Feldstärken
als CD-ROM "Fields in eastern Berlin V1.0" oder auch als Karte im Maßstab
1:20.000 gegen eine Schutzgebühr anfordern (vgl. "www.emf-berlin.de"). Ein
Auszug der Daten ist im Umweltatlas Berlin "Elektromagnetische Felder"
veröffentlicht und frei zugänglich unter:
" www.sensut.berlin.de/sensut/umwelt/uisonline/dua96/html/k805.htm
".
Weitere Informationen: FGEU mbH, Yorckstr. 60, 10965 Berlin, Tel.: 030-786 97 99, Fax: 030-786 63 89.
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Symposium des Bundesverbandes gegen Elektrosmog
Am 17. und 18. April veranstaltete der Bundesverband
gegen Elektrosmog sein zweites Elektrosmog-Symposium mit namhaften Referenten.
Manfred Fritsch, erster Vorsitzender des Bundesverbandes, sprach sich für
niedrigere Grenzwerte wie in den EU-Ländern Schweden und Italien aus sowie für
die Schaffung von Schutzzonen in Wohngebieten. Bernd Rainer Müller vom BUND
unterstrich die Forderung nach strengeren Schutzregeln.
Prof. Dr. Fritz Albert Popp diskutierte die physikalische Beurteilung
elektromagnetischer Bioinformationen. Er regte an, bei zukünftigen
Experimenten stärker die Wechselwirkungen in lebenden biologischen
Systemen zu berücksichtigen. Prof. Ulrich Warnke gab Einblick in die
Quantenphysik im Kontext der elektromagnetischen Effekte auf den Menschen.
Konkret ging es um die Erhöhung der freien Radikale im Körper
und Beeinträchtigungen des Immunsystems. Ruth Andersen, Mitarbeiterin
von Dr. Lebrecht von Klitzing, sprach über Schwierigkeiten der Reproduzierbarkeit
vom EMF-Experimenten. Effekte träten oft mit Zeitverzögerung
und unvorhersehbar auf. Prof. Günter Käs formulierte als Ziel:
Eine sanfte, umweltverträgliche Elektrotechnik zu schaffen.
Quelle: Pressemitteilung vom 22.04.1999, Bundesverband gegen
Elektrosmog e.V., Festerbachstr. 16, 65329 Hohenstein, Tel.: 06120-91 00
08, Fax: 06120-91 00 09.
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Impressum – Elektrosmog-Report im Strahlentelex
Erscheinungsweise: monatlich im Abonnement mit dem Strahlentelex
Verlag und Bezug: Thomas Dersee, Strahlentelex, Rauxeler Weg 6, D-13507 Berlin,
( + Fax 030 / 435 28 40.
Jahresabo: 98,- DM.
Herausgeber und Redaktion:
nova-Institut für politische und ökologische Innovation,
Hürth
Michael Karus (Dipl.-Phys.) (V.i.S.d.P.), Dr. med. Franjo Grotenhermen,
Dr. rer. nat. Peter Nießen (Dipl.-Phys).
Kontakt: nova-Institut GmbH, Abteilung Elektrosmog,
Goldenbergst. 2, 50354 Hürth,
(
02233 / 94 36 84, Fax: / 94 36 83
E-Mail: nova-h@t-online.de;
http://www.nova-institut.de;
http://www.datadiwan.de/netzwerk
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