|
Das Online-Magazin
des DATADIWAN
|
Ausgabe Nr. 2 / November 1998 - ISSN 1435-1560
|
Autor: | Prof. Dr. Franz B. Wember | |
Keywords: | Methodologie, Methodology, monophasische prospektive Einzelfallstudie, single-case studies, Wirksamkeitsnachweis, Naturheilkunde, Naturopathy, unkonventionelle Therapierichtungen, randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie | |
Abstract: | Im Einzelfall wird die ABAB-Studie genügend sein. In monophasisch angelegten Studien könnte es sinnvoll sein, aus der Literatur valide Daten zur Kontrolle heranzuziehen. | |
Copyright: | Patienteninformation für Naturheilkunde e.V., Berlin 1998 | |
Im Kern läuft solch eine Studie darauf hinaus, daß Daten, die unter Interventionsbedingungen erhoben wurden, mit solchen Daten verglichen werden, die unter neutralen Bedingungen bzw. unter Einsatz einer anderen Intervention gewonnen wurden.
Im klassischen. einzelfallanalytischen Design, das sich als intraindividuelles Replikationsdesign bezeichnen läßt, wird eine einzige Person, die als ihre eigene Kontrollperson fungiert, wechselweise unter Kontroll- und Interventionsbedingungen beobachtet um festzustellen, ob sich die Ausprägung der Abhängigen Variable in Abhängigkeit von der Intervention ändert.
Bei der Evaluation medikamentöser Behandlung ist hier vermutlich wichtig, den medikamentösen und den envartungsbedingten Anteil am Gesamteffekt abzuschätzen, Ubertragungseffekte zwischen angrenzenden Untersuchungsphasen zumindest quantitativ abzuschätzen, besser gänzlich zu vermeiden, sowie die Bedeutung ärztlicher Beratung und Betreuung systematisch zu erkunden.
In monophasisch angelegten Studien ergibt sich wohlmöglich das Problem mangelnder Vergleichsdaten; da diese in einer einphasigen Studie nicht direkt erhoben werden können, müßten beobachtete Entwicklungen und Verläufe mit Daten verglichen werden, die zwar außerhalb der Studie gewonnen werden, aber als valide akzeptiert sind, z.B. belegten Krankheitsverlaufsdaten.
Da solche Studien meist multizentrisch angelegt sein dürften, sind Maßnahmen der methodischen Qualitätssicherung zu ergreifen, damit die anfallenden Daten insgesamt vergleichbar sind und aggregiert werden können; dadurch ergäben sich eventuell Möglichkeiten der zusammenfassenden Effektschätzung, erste Erkenntnisse über die interindividuelle Replizierbarkeit und bei entsprechender Protokollierung und Falldokumentation vielleicht sogar Hinweise auf mögliche Moderatorvariablen.
Startseite Symposium Rosenfeld
|