Das Online-Magazin des DATADIWAN
Ausgabe Nr. 1 / März 1998 - ISSN 1435-1560 
 
Kirlian-Gerät zur Erstellung von Kirlian-Fotos
 von Norbert Moch
 
Zusammenfassung: 
Der Artikel beschreibt die Funktionsweise des Kirlian-Gerätes. Ein Bauplan für den Selbstbau mit technischen Daten ist angefügt. Es wird erwähnt, daß die Kirlian Fotografie in der medizinischen Diagnostik eingesetzt wird und daß mit dem Kirlian-Gerät nicht die Aura fotografiert werde kann. Angefügt ist eine umfangreiche Literaturliste, eine Adressenliste und eine Liste mit Patenten. 
Summary: 
This article describes how the Kirlian machine functions. A construction plan including all technical data for the home builder is included. It is mentioned that Kirlian photography is used for medical diagnostic purposes and that the Kirlian machine does not make pictueres of the aura. Additionally, an extensive literature list, address list, and patient list are included. 

Schlüsselwörter: Kirlian, Kirlian-Fotografie, Kirlian-Gerät, Aura, Aura-Fotografie, Korona, Hochspannungsfotografie, Meridiane 
Keywords: Kirlian, Kirlian Photography, Kirlian Machine, Aura, Aura Photography, Corona, High-Frequency Photography, Meridians

 
Die Kirlianfotografie wird als Forschungsinstrument eingesetzt und auch als medizinisches Diagnoseverfahren verwendet, man kann mit ihr auch sehr ästhetische Bilder erstellen, siehe Bild 1 und 2. Auf Bild 1 sieht man ein Blatt von einem Baum und auf Bild 2 sieht man eine metallene Zahnscheibe mit seinen Koronaentladungen. Die Kirlian-Bilder zeigen aber nicht das, was hellsichtige Menschen als die Aura bezeichnen, obwohl die Koronaentladungen äußerliche Ähnlichkeiten mit der Aura aufweisen. Die Kirlianfotografie wurde von dem sowjetischen Ehepaar Kirlian (Semjon D. Kirlian †1.8.1978) entwickelt.
Kirlian Fotografie 1
Bild 1
 
Kirlian Fotografie 2
Bild 2
 
Aufbau und Funktion eines Kirlian-Gerätes
Der Aufbau eines Kirlian-Gerätes ist z.B. folgender: Eine Metallplatte wird an eine hochfrequente Wechselspannung von meistens über 20.000 Volt angeschlossen. Auf dieser Metallplatte befindet sich eine isolierende Platte, z.B. aus Glas. Auf diese Isolierschicht kommt das Fotopapier bzw. ein Film. Hierauf kommt dann das zu "fotografierende" Objekt, z.B. ein Blatt von einem Baum. Dieses Objekt wird mit der Masse der Apparatur verbunden. Durch die Hochspannung entsteht eine Büschelentladung bzw. Koronaentladung. Sie leuchtet blau und belichtet hierdurch das lichtempfindliche Material, das dann später wie üblich entwickelt wird.

Die Korona ist nicht die Aura
Die Korona, die man dann auf dem Bild sieht, hat eine gewisse Ähnlichkeit damit, wie sich manche Menschen die Aura vorstellen. Sie ist aber in keinem Fall die Aura, da es sich nur um Hochspannungs-Büschelentladungen handelt. Es würde auch niemand von einer Aura sprechen, wenn er einen elektrischen Schlag an einer Türklinke durch statische Aufladung bekäme. Auch "tote" Objekte wie z.B. Münzen bilden ebenso sehr schöne Koronaentladungen während elektrische Nichtleiter (Isolatoren, z.B. Kunststoffen) keine Koronaentladung erzeugen. Bei einem Blatt, z.B. von einem Baum, das frisch ist, entsteht eine schöne Koronaentladung, die aber verschwindet, wenn es vertrocknet, da die Feuchtigkeit verdunstet und damit die elektrische Leitfähigkeit stark abnimmt. Würde die Kirlianfotografie tatsächlich das abbilden, was Hellsichtige als Aura sehen, dann müßten auch elektrische Nichtleiter ein Kirlian-Bild ergeben, denn Hellsichtige berichten auch von Steinen, daß um diese eine Aura zu sehen wäre.

Medizinische Diagnostik mit Kirlian-Fotografie
Werden beispielsweise von den Fingerspitzen eines Menschen Kirlian-Aufnahmen gemacht, sieht man hier Intensitätsunterschiede der Koronaentladungen. Diese dürften auf die unterschiedliche Leitfähigkeit der Hautbereiche zurückzuführen sein. Hier wurde zuerst von Peter Mandel ein Zusammenhang mit den Meridianen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und Akupunkturlehre hergestellt. Ein Teil der Meridiane endet in den Fingern und den Zehen. Jedem Meridian sind bestimmte Organe zugeordnet. Ist ein Meridian nicht im Gleichgewicht, scheint dies eine Änderung der Leitfähigkeit an dem entsprechenden Hautpunkt zu bewirken. Dies sieht man dann an einer veränderten Koronaentladung. Daher wird versucht, aus den Kirlian-Aufnahmen Rückschlüsse auf den Zustand eines Meridians zu ziehen. Die Kirlianfotografie wird auch als medizinisches Diagnoseverfahren eingesetzt, allerdings sind Eindeutigkeit und Reproduzierbarkeit gering.

Kirlian-Gerät
Achtung Kirlian-Geräte können bei unsachgemäßen Umgang lebensgefährlich sein !!
Beachten sie die bestehenden Gesetze, z.B. VDE, EMV etc.
Im Betrieb muß auf jeden Fall eine direkte Berührung mit der Sekundärseite der Zündspule verhindert werden!!!
Mit dem Kirlian-Gerät lassen sich Kirlian-Fotos erstellen. Es besteht aus folgenden Funktionsgruppen: Netzteil, Frequenzgenerator, Taster, Leistungsendstufe, Zündspule, Metallplatte und Isolator.
Netzteil: Es stellt die Spannungen für die Zündspule und für den Frequenzgenerator bereit.
Frequenzgenerator: Er erzeugt eine einstellbare Frequenz von ca. 53Hz bis 1,3 kHz mit einem einstellbaren Impulspausen-Verhältnis von 1,25% bis 90%.
Taster: Durch betätigen des Tasters wird die Leistungsendstufe aktiviert. Es entstehen die Korona-Entladungen. Aus Sicherheitsgründen habe ich einen Taster gewählt.
Leistungsendstufe: Sie verstärkt die Signale des Frequenzgenerators und steuert die Zündspule an.
Zündspule: Durch den Rechteckimpuls der Leistungsendstufe transformiert die Zündspule die Eingangsspannung von ca. 17V auf 20 000 bis 30 000 V.

Schaltplan Kirlian-Gerät

Funktionsweise der Schaltung
Der Frequenzgenerator ist mit einen modernen leistungsfähigen Oerationsverstärker aufgebaut. Er hat eine hohe Slewrate. Hierdurch kann eine hohe Flankensteilheit des Rechtecksignals erreicht werden. Um so höher die Flankensteilheit an der Zündspule ist um so höher ist die Ausgangsspannung.
R1 und R2 erzeugen eine Hilfsspannung. Dadurch ist ein asymmetrischer Betrieb des OPs möglich. ie Einstellung des Impulspausenverhältnisses ist unabhängig von der Frequenz und umgekehrt. Die Impulspausenverhältniseinstellung geschieht durch das P2. Das Laden, von C1 geschieht über R5, P2 (rechter Teil), D2, IC1, Pin 6 =15V und das Entladen über R5, P2 (linker Teil), D1, IC1, Pin 6=0V. R4 begrenzt die Impulslänge auf max. 90%. Bei einer hohen Frequenz würde bei einer noch höheren Impulslänge sich die Leistung der Zündspule reduzieren. Mit P1 wird die Frequenz eingestellt. Mit R3 und R6 wird der Frequezbereich gegrenzt. Durch R1 und R2 liegt die linke Seite von C1 fest an einer Spannung von 7,5V. Der OP vergleicht seine Eingangsspannungen. Wenn die Spannung an Pin 3 höher als an Pin 2 ist, liegt am Ausgang, Pin 6, volle 15V an. Bei hohen Frequenzen ist der Spannungshub an C1 niedrig, da die Referenzspannung die an Pin 3 anliegt schnell erreicht wird und bei niedrigen Frequenzen ist der Spannungshub groß. Über S1 gelangt das Rechtecksignal auf die beiden selbstsperrenden MOS-FET-Leistungstransistoren T1 und T2. Da sie mit einen sehr steilflankigen Rechteckimpuls angesteuert werden und der Drain-Source-On-Widerstand nur bei 0,55 Ohm liegt brauchen die beiden Transistoren keinen Kühlkörper! ZD1 & ZD2 schützen T1 & T2 vor zu hohen Spannungen der Zündspule.
Durch die Rechteckspannung an der Zündspule entsteht auf der Sekundärseite eine Spannung von ca. 20 000 bis 30 000V. Es entsteht aber auch an der Primärseite der Zündspule eine Selbstinduktionsspannung von mehreren hundert Volt. Aus diesen Grunde muß man auch Hochspannungstransistoren zur Ansteuerung benutzen. Würde man die primärseitige Selbsinduktionsspannung z.B.. auf 20V durch eine Z-Diode begrenzen würde auf der Sekundärseite kaum noch eine Spannung entstehen, da die Energie in die Z-Diode abfließt. R7 und F1 schützen den Anwender etwas falls er doch einmal direkt mit der Zündspannung in Berührung kommen sollte. R7 muß ein Leistungswiderstand, ca. 1 bis2 W, sein, da hier die Kappen des Widerstandes einen höheren Abstand haben. So ist sichergestellt daß kein Funkenüberschlag stattfindet. Evtl. ist es auch sinnvoll mehrere Widerstände in Reihe zu schalten. Der Leistungsteil des Netzteils ist klassisch aufgebaut, F3, Tr. F2, D5 ... D8, C4. Um eine hohe Flankensteilheit der Rechteckspannung zu erhalten und um eine hohe Störspannungsfestigkeit des Frequenzgenerators zu erreichen wurde eine Betriebsspannung von 15V für den Frequenzgenerator gewählt Da diese Spannung bei voller Belastung das Leistungsteil des Netzteils nicht liefert wird mit einer Kaskadenschaltung, C5, D4, D3, C3, die nötige Spannung erzeugt. C2 verhindert ein evtl. HF-Schwingen von IC2. C2 muß sehr nah an IC2 sein. P1 & P2 & S1 sollten aus Sicherheitsgründen unbedingt eine Kunststoffachse bzw. Kunststoffknopf haben. Anstelle von IC1 und T1 & T2 können auch andere Bauteile benutzt werden, wenn sie auch entsprechend gute elektrische Eigenschaften besitzen. Durch die Erhöhung der Spannung an der Zündspule erhöht sich auch die Zündspannung. Der Erhöhung sind leider Grenzen gesetzt.
1. Die Zündspule wird zu heiß und brennt durch. Läßt sich z.T. durch Kühlung etwas verhindern.
2. Die Hochspannung kriecht außen an der Zündspule entlang. Dies läßt sich z.T. dadurch verhindern, das die Zündspule in Öl getaucht wird. Rizinusöl, in der Apotheke erhältlich, geht hier sehr gut, da es einen sehr hohen Dieelektrizitätsfaktor haben soll. Evtl. reicht auch billiges Sonnenblumenöl. Destilliertes Wasser wäre evtl. auch möglich. Es hätte den Vorteil, das es gut kühlt. Man müßte aufpassen, daß keine Knallgase entstehen. Eigene Versuche mit Betriebsspannungen von 36V (9 fache Leistungsaufnahme im Verhältnis zu 12V) und Rizinusöl waren erfolgreich. Auf die Dauer mußten aber ein paar Autozündspulen durch Überlastung ihren Geist aufgeben. Vorteilhaft sind auch Hochleistungszündspulen, blau und rot markiert. Am preiswertesten sind Zündspulen auf dem Schrottplatz. Fragen Sie aber dort auf keinen Fall nach einer Quittung. Die Schaltung wird am besten in ein Kunststoffgehäuse eingebaut. Der Deckel des Gehäuses ist vorteilhafterweise der Isolator unter dem die Metallplatte geklebt oder geschraubt wird. Nur Kunststoffschrauben verwenden!
Die Metallplatte sollte ungefähr eine DIN A4-Blatt-Größe haben, sie wird an F1 angeschlossen. Als Leitung sollte man hier Autozündkabel benutzen. Von der Zündspule zu R7 sollte man Autozündkabel benutzen, denn sie haben schon den passenden Stecker für die Zündspule. Die Hochspannung bewirkt, daß an scharfen Kanten Hochspanungsentladungen (Koronaentladungen) entstehen. Dies führt zu ungewollten Verlusten. Daher sollten scharfe Kanten vermieden werden oder wenn dies nicht möglich ist diese z.B. mit einem Kleber, wie er bei Heißklebepistolen benutzt wird, isolieren.

Funktionsprüfung
Im Dunklen Raum nimmt man z.B. einen Metall-Löffel in die Hand, drückt den Taster, gedrückt halten, und berührt mit dem Löffelstiel den Isolator, in dem Bereich wo darunter die Metallplatte ist. Sie müßten jetzt blaue Koronaentladungen um die Löffelstielspitze sehen und ein Summen hören. Durch verändern der Frequenz und des Impulspausenverhältnisses verändert sich die Koronaerscheinung und das Summen.
Wenn sie jetzt ein Stück s/w-Fotopapier zwischen dem Isolator und der Löffelspitze legen werden die Koronaentladungen, durch die elektrisch leitenden Silberkristalle im Fotopapier, noch schöner. Die Zündspule erzeugt nicht nur eine Hochspannung, sondern auch eine Hochfrequenz. Diese Hochfrequenz bewirkt, daß die hochfrequente Hochspannung nicht innerhalb eines Leiters fließt sondern auf der Oberfläche, Skin-Effekt. Dies hängt mit dem Induktionsgesetz zusammen. Nur durch die Hochfrequenz bzw. Wechselspannung ist es möglich, daß scheinbar ein Strom durch den Isolator fließt. Die Metallplatte, der Isolator und das was auf dem Isolator liegt bilden einen Kondensator. Durch den Isolator hindurch wirken elektrische Felder, die bewirken, daß Ströme fließen können. Bei der Koronaentladung fließt ein Strom von einigen 100µA durch Sie, aber hauptsächlich auf Ihrer Oberfläche. Durch den Löffel hat sich der Übergang auf Sie auf eine große Fläche verteilt. Deshalb haben Sie auch kein Kribbeln verspürt. Stellen Sie P1 und P2 auf eine kleine Koronaentladung ein.
Jetzt der Versuch ohne Löffel. Legen Sie einen Finger auf den Isolator und betätigen Sie mit der anderen Hand den Taster kurz. Jetzt haben Sie ein kribbeln gespürt. P1 und P2 können Sie jetzt langsam verändern. Sie bilden mit der Luft und dem Leitungsnetz auch einen Kondensator. Hierdurch ist der Wechselstromkreis geschlossen auch wenn Sie gut isoliert sind. Wenn Sie sich erden, z.B.. in dem Sie sich mit Schutzleiter verbinden, und den Versuch wiederholen fließt ein viel höherer Strom. Dies kann schon sehr unangenehm sein. Folgendes sollten Sie auf keinen Fall machen, sich erden und eine Metallplatte oder ähnliches auf den Isolator legen und dann das Kirlian-Gerät starten und die Metallplatte dann anfassen. Sie bekämen einen fürchterlich geballert!!!
Durch die Metallplatte entsteht ein Kondensator mit einer wesentlich höhere Kapazität als vorher Ihr Finger gebildet hat, Höhere Kapazität bedeutet höheren Strom.

Das erste Kirlian-Foto
Legen Sie im Dunkeln s/w-Fotopapier auf den Isolator und hierauf legen Sie Ihren Finger. Nun betätigen Sie den Taster für ca. 1 bis 3 Sekunden. Das Fotopapier dann in den Entwickler, Stoppbad und dann den Fixierer. Mit Fotofilm geht es fast genauso, aber die Belichtungszeit ist viel kürzer. Ein Fotofilm ist wesentlich empfindlicher als Fotopapier. Wenn Sie ein Blatt vom Baum aufnehmen wollen, müssen Sie das Blatt erden, denn seine Fläche ist zu klein um ein ausreichend großen Kondensator zu bilden. Damit es eben aufliegt ist es sinnvoll z.B. eine Glasplatte auf das Blatt zu legen.

Material für s/w-Kirlian-Fotos
Entwicklerschale, Wässerungsschale bzw. Wassereimer, Einbadentwickler, Papierzange, Wasserabstreifer, Dunkelkammerlampe rot oder gelbgrün, s/w-Fotopapier

Entwicklungsvorgang
Das belichtete Fotopapier wird in die Entwicklerschale gelegt. Fotopapier etwas bewegen. Fotopapier nach ca. einer Minute in einen Eimer Wasser stecken und dort auch etwas bewegen und nach ca. 5 Minuten entnehmen. Bei Bedarf das Fotopapier in ein Fixierbad stecken. Fotopapier auf die Leine zum Trocknen hängen. Eine andere Möglichkeit Kirlian-Fotos zu erstellen besteht darin die Koronaentladungen mit einen ganz normalen Fotoapparat, vorzugsweise mit Stativ, zu fotografieren.

Sicherheitsmaßnahmen
Das Kirlian-Gerät, das im Betrieb Ozon erzeugt, nur in trockenen und gut belüfteten Räumen nutzen. Gerät von Kindern und ungeschulten Personen fernhalten.
Menschen mit schwachen Herz oder Herzschrittmacher sollten das Kirlian-Gerät meiden, es besteht sonst Lebensgefahr!!!
Warnhinweisschild anbringen:
"Achtung Hochspannung Lebensgefahr bei unsachgemäßen Gebrauch. Personen mit schwachen Herz oder Herzschrittmacher dürfen dies Gerät nicht benutzen."
 
Hannover, 27. Februar 1998
Norbert Moch
Dieser Artikel wurde überwiegend entnommen aus: Norbert Moch: Die alternative naturwissenschaftliche Literaturliste.  Hannover, ©1998, ISBN 3-9803538-3-4

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