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8. Mai 1998
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe
Freunde,
in den vergangenen Monaten hat sich vieles im Projekt Patienten-information
für Naturheilkunde verändert und einige gesetzte Ziele sind endlich
erreicht. Es wurde eine Datenbank aufgebaut, eine große Anzahl von
Patienten und interessierten Personen bzw. Institutionen wurde beraten
und es wurde eine internationale Vernetzung über das Internet mit
anderen ähnlich orientierten Instituten in Gang gesetzt. Der Umzug
in die neuen Räume ist ebenfalls erfolgreich vollzogen, so daß
es nun an der Zeit ist, allen an einer ganzheitlichen Medizin interessierten
Personen und Institutionen mit diesem Tätigkeitsbericht die
neueste Entwicklung unserer Arbeit bekanntzugeben.
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Mit dem Umzug haben wir unsere zu klein gewordenen Büros
in dem internationalen Kulturzentrum UFA-Fabrik verlassen und sind seit
dem 1. August unter der neuen Adresse erreichbar.
Hier ist es uns endlich möglich, Patienten auch zu persönlichen Gesprächen zu empfangen. Darüber hinaus steht uns nun ein Bildungszentrum zur Verfügung, in dem wir ab dem Herbst regelmäßig Veranstaltungen anbieten werden. Das Projekt Patienteninformation für Naturheilkunde wurde 1994 von Bernhard Harrer entwickelt und in den Jahren ’95 und ’96 gemeinsam mit der Ärztegesellschaft für Naturheilverfahren (Physiotherapie) Berlin-Brandenburg e. V. als gemeinnützigem Träger, mit Prof. Dr. Joachim Hornung, (Abteilung für Naturheilkunde der Freien Universität Berlin), als wissenschaftlichem Berater, und mit dem Datendiwan e.V. (einer Denkfabrik für Vernetzung von Wissen) verwirklicht. Es beschäftigte in den ersten beiden Jahren 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, größtenteils Naturwissenschaft-lerInnen und ÄrztInnen. Nach Beendigung dieser Aufbauphase sind derzeit acht MitarbeiterInnen tätig. Die Finanzierung erfolgt aus erwirtschafteten Einnahmen, aus Spenden und aus öffentlichen Fördergeldern. Leider sind auch wir durch die allgemeine Verknappung von Fördermitteln
nicht mehr in der Lage, die gesamte Beratungstätigkeit kostenlos zur
Verfügung zu stellen. Brieflichen Anfragen an den Patientenberatungsdienst
bitten wir deshalb in Zukunft einen Spen-denbetrag von mindestens DM 20.-
(per Verrechnungsscheck oder in Briefmarken) beizulegen. Außerdem
soll mittelfristig eine kostenpflichtige 0180er oder 0190er Rufnummer eingerichtet
werden, wobei wir selbstverständlich versuchen, die dabei den Anrufern
entstehenden Kosten so gering wie möglich zu halten.
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Seit 15. 12. 1999 neue Adresse: Patienteninformation für Naturheilkunde e.V. Patientenberatung: 030 - 454 18 07
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Der Abschluß der Aufbauphase, das große Interesse
von wissen-schaftlicher Seite und erste unbefristete Arbeitsverträge
haben dem Projekt eine Größe gegeben, welche uns bewogen hat,
das Projekt aus dem bisherigen gemeinnützigen Träger Ärztegesellschaft
für Naturheilverfahren e.V. heraus in einen eigenen gemeinnützigen
Verein auszugründen und inhaltlich zu teilen. Zur Zeit erfolgt daher
die Gründung des Vereins Patienteninformation für Naturheilkunde
e.V., der den gesamten gesundheitlichen Beratungsdienst und Recherchen
für Patienten und Therapeuten, sowie Forschung, Dokumentation und
Fachinformation übernehmen wird. Darüber hinaus entsteht die
Firma Bernhard Harrer Wissenstransfer, welche die weiteren Arbeitsbereiche
wie die Beratung von Forschungseinrichtungen und Krankenkassen, das Durchführen
von Veranstaltungen, Fortbildungen zu Informationsmanagement, die Datenbankentwicklung
und die Vernetzung, abdecken wird - u.a. auch mit einer regelmäßigen
elektronischen Publikation im Internet. Die Firma ist ebenfalls in der
Genter Straße erreichbar.
Die gemeinsame Arbeit von Verein und Firma besteht darin, einen Knotenpunkt
im internationalen Netzwerk der Datenbanken aufzubauen, um zu der Vision
einer Heilung von Mensch und Welt bei-zutragen. In erster Linie sollen
Naturheilverfahren erfaßt, entsprechende Erfahrungen zugeordnet,
der aktuelle Forschungs-stand dokumentiert, und neue Erkenntnisse aus den
Grenzgebieten der Wissenschaft verfügbar gemacht werden.
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Aufbauphase abgeschlossen
Bernhard Harrer Wissenstransfer |
Die telefonische Patientenberatung ist zukünftig von Montag bis Donnerstag jeweils zwischen 9:00 und 12:00 Uhr unter der Nummer 030-454 18 07 erreichbar.
Bitte notieren !!
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Neue Beratungszeiten |
Wir freuen uns besonders, Ihnen unseren neuen Fachberatungsdienst
(4 MitarbeiterInnen) präsentieren zu können, der mit den Aufgaben:
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Neuer Fachberatungsdienst |
Eine der weiteren Neuigkeiten betrifft die Präsenz unserer Arbeit
im Internet. Nach zwei Jahren Entwicklungszeit auf Internet-Seiten der
Freien Universität Berlin sind wir nun unter der endgültigen
Adresse http://www.datadiwan.de erreichbar. Unser Angebot im Internet
entspricht derzeit einem Umfang von etwa 2.000 Buchsei-ten. Ein großer
Schwerpunkt mit etwa 200 Seiten besteht dabei aus Information unseres Netzwerkpartners,
der Gesellschaft für Biologi-sche Krebsabwehr. Ein weiterer Schwerpunkt
ist das Thema Metho-dologie der Erforschung von Naturheilverfahren. Mit
der Alternativen Naturwissenschaftlichen Literaturliste von Norbert Moch
sind 5.000 Literatur- und 900 Adreßhinweise zu Grenzgebieten der
Wissenschaft abrufbar. An dieser Stelle möchten wir betonen, daß
wir unsere Internet-Sei-ten bewußt in einem schlichten Stil gehalten,
und auf grafischen Schnickschnack verzichtet haben, um damit eine leicht
lesbare Oberfläche mit kurzen Ladezeiten anzubieten, die den Inhalt
der Texte in den Vordergrund stellt. Dies wird auch durch die besondere
Funktion des Infojockeys (IJ) unterstrichen, einer Art Moderator, der die
Inhalte fachlich kommentiert und zusätzliche Verknüpfungen herstellt.
Im Zuge unserer neuen Internet-Adresse haben wir auch neue e-Mail Adressen:
Die Patienteninformation ist jetzt über pi@datadiwan.de erreichbar,
während wissenschaftliche Rechercheanfragen an die Datenbank gestellt
werden können über harrer@datadiwan.de.
Anfang März ist auch die erste Nummer unseres Online-Magazines
unter dem anglisierten Titel Diwan Magazine und mit eigener ISSN-Nummer
veröffentlicht worden, diesmal zum Schwerpunkt Lebensenergie. Das
Magazin wird 2 - 4 mal pro Jahr erscheinen.
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Neue Adresse im Internet
Internetadresse
e-Mail Adresse
Neues Online-Magazin |
Die Patientenberatungen wurden im Zeitraum zwischen Juni ‘95 und November
‘96 statistisch ausgewertet. In diesen 18 Monaten wurden 2.000 Menschen
beraten, zusätzlich erreichten uns etwa 200 Anfragen von Ärzten,
Journalisten und Krankenkassen:Beim Großteil der Beratungsgespräche
ging es um die ärztlich-fachliche Einschätzung bestimmter Erkrankungen
und Symptomgruppen, sowie um individuell abgestimmte Therapiemöglichkeiten
aus dem naturheilkundlichen Spektrum. Diese Gespräche dauerten im
Allgemeinen zwischen 15 und 25 Minuten und schlossen mit der Weitergabe
von passenden Adressen, Literaturtips und Hinweisen zu den Angeboten der
Selbsthilfe.
Der zweite Typ von Patientenanfragen lautete z.B.: „Wo finde ich in meiner Wohnnähe einen Arzt für Akupunktur?" Diese Gespräche waren im Mittel nach 5 Minuten erfolgreich abgeschlossen. Ärzte, Krankenkassen, Journalisten oder Forscher fragten meist ausführliche Recherchen oder Expertisen ab, oft wurden sehr seltene Therapieverfahren erfragt, die dann von unserem Fachinformationsdienst recherchiert wurden. Die fachliche Beratung der Patienten galt der Orientierung imwachsenden Angebot naturheilkundlicher und unkonventioneller Diagnose- und Behandlungstechniken. Generelles Ziel unserer ärztlichen Patientenberatung ist es, die Hilfesuchenden zu ermutigen, ihre Selbstverantwortung zu übernehmen. Die Patienten sollen durch Information und Weitergabe medizinischen Fachwissens befähigt werden, zu ihrem speziellen Gesundheitsproblem selbst mit gutem Gefühl Entscheidungen zu treffen. Sie werden dadurch eher Partner anstatt Abhängige ihres behandelnden Arztes. Hierdurch erhöht sich auch die Bereitschaft des Patienten, den ärzt-lichen Behandlungsplan zu akzeptieren. Die Patienten als Betroffene einer Erkrankung sind letztendlich diejenigen, die in einem ganzheitlichen Sinne ihren persönlichen Genesungsprozeß (Genese = Werden) in Gang setzen können. Wir verstehen die Ganzheitsmedizin als Teil eines globalen Konzeptes, das neben Schulmedizin, Naturheilkunde und Psychosomatik auch die ökologischen, ethischen und spirituellen Seiten des Menschseins in die Medizin integriert. Der Zuwachs an Publikationen hierzu ist heute schon so groß, daß er für eine einzelne Forschungsgruppe oder sogar für ein einzelnes Datenbankprojekt kaum mehr überschaubar ist. Ein Überblick über den Stand der ganzheitlichen Medizin kann daher nur in einem länder- und themenübergreifenden Kommunikationsnetzwerk stattfinden. Ein solches Netz ist gerade international im Entstehen begriffen, allerdings eher spontan und unstrukturiert, weshalb viel Arbeit redundant gemacht wird und jedes Projekt ein hohes Lehrgeld zahlt. Aus diesem Grund soll hier angeregt werden, daß sich alle interessierten Seiten bereits im Früh-stadium ihrer jeweiligen Projekte gemeinsam über Fragen der Vernetzung, Standardisierung und Aufgabenteilung austauschen sollten. Für diese Vernetzung wollen wir eine Motorfunktion übernehmen: Mit den modernen Werkzeugen der Dokumentationswissenschaft wurde eine Struktur der Informationsbereitstellung und des Wissenstransfers geschaffen, die nun den interessierten Forschungs- und Dokumentationseinrichtungen zur Verfügung gestellt wird. Datensammlungen beteiligter Institute haben wir überarbeitet, standardisiert und in eine gemeinsame Wissensbank integriert. So können nicht nur neue Diskussionen und Kooperationen in Gang gesetzt werden, sondern auch in Zeiten knapper werdender Forschungsgelder die Ressourcen besser genutzt werden. Unsere Arbeit zur Vernetzung von Forschungsgruppen und Fachgesellschaften
soll bestehende Grenzen des Denkens überspringen; Berührungsängste
zwischen einzelnen Fachdisziplinen sollen endlich fallen zu Gunsten einer
offenen Diskussion, die fremde Denkansätze wohlwollend-kritisch hinterfragt,
und ebenso mutig dazu einlädt, die eigenen hinterfragen zu lassen.
Hierzu haben wir ein neues Werkzeug entwickelt, welches unseres Wissens
auch international ohne Beispiel ist: das Dokument-orientierte Diskussionsforum.
Alle Selbstdarstellungen von Forschungseinrichtungen und Fachgesellschaften,
die sich dem Datadiwan-Netzwerk angeschlossen haben, sowie alle von ihnen
eingebrachten Texte sind mit einem Kommentar-Feld versehen, welches Lesern
erlaubt, ihren Kommentar zu einem Text direkt an diesen gebunden einzugeben.
Hierdurch wird dieser Kommentar für alle späteren Leser zugänglich
und kann von diesen wiederum kommentiert werden, so daß ein spontanes
Diskussionsforum entsteht. Die Kommentare und Diskussionen werden von unseren
Infojockeys bei Bedarf moderiert, mit weiteren Dokumenten verknüpft,
bei Foren zu übergeordneten Themen bekannt gemacht, und gegebenenfalls
mit weiteren Dokumenten gefüttert.
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(die statistischen Angaben
geben
den Stand von ende 96 wieder. Neue Auswertungen können Sie bei uns erfragen) Beratung nach Geschlechtern:
Beratung nach Symptomgruppen in %
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Unsere Datenbank, die wir liebevoll Datadiwan nennen, ist in
den letzten Monaten auch immens gewachsen. Die Literaturdatenbank beinhaltet
jetzt ca. 15.000 Dokumente. Die Adressdatenbank umfaßt rund 6.000
Datensätze, davon bilden mehrere hundert Kontakte zu Fachleuten unseren
Expertenpool für Recherchen auf allen Gebieten der Naturheilkunde
und der Grenzgebiete der Wissenschaft. Die elektronische Volltextdatenbank
hat bereits ein Volumen vergleich-bar mit über 50.000 Buchseiten!
Damit trägt der Datendiwan seinen Namen zurecht, denn er ist mit seiner
relationalen Verknüpfung von definierten Schlagworten mit kommentierten
bibliographischen Daten und Adressen sowie mit Volltexten ein umfassendes
und bequemes Werkzeug für Recherche und Dokumentation. Zudem ist der
Datendiwan mit seinem derzeitigen Umfang sicherlich eine der größten
Datensammlungen zur Naturheilkunde und zu den Grenzgebieten der Wissenschaft
im deutschsprachigen Raum.
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Weitere Informationen:
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Broschüre
Förderpreis für Bernhard Harrer
Eigene Forschungsthemen
Hornung, Joachim (Hrsg.):
Zum 100 Geburtstag und
Aktuelle Termine im Internet |
Nun gibt es noch eine wichtige Frage, die uns immer wieder gestellt
wird, und die hier selbstverständlich auch beantwortet werden soll:
Wie kann sich jemand in dieses Wissensnetzwerk der forschenden und beratenden
Ganzheitsmedizin einbringen?
Autoren, Forschungsinstitute und Fachgesellschaften können ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Form von Artikeln, Büchern, Selbstdarstellungen und Datensammlungen (z.B. Literaturlisten) einbringen, um damit Archiv und Datenbank zu erweitern. Zeit-schriften können beispielsweise ihre Jahresinhaltsverzeichnisse, ganze Artikel, Abstracts usw. (am besten auf Datenträgern) einbringen und zur elektronischen Publikation zur Verfügung stellen. Weiterhin ist die aktive Beteiligung durch Finanzierung und durch Spenden für unsere gemeinnützige Arbeit möglich und erwünscht. Wir hoffen, daß aus diesem Rundbrief unsere besondere Art, mit Wissen umzugehen, verständlich geworden ist: Die Inhalte einer ganzheitlichen Medizin verlangen auch einen ganzheitlichen Um-gang mit Wissen, der naturwissenschaftliche Grundlagen, subjektive Erfahrungen und moderne Werkzeuge der Informationswissenschaft zu einem neuen und effektiven Instrument des Wissenstransfers verbindet! Mit den besten Wünschen grüßen herzlichst, Bernhard Harrer und das Team der Patienteninformation für Naturheilkunde |
Postadresse
Seit 15. 12. 1999 neue Adresse: Patienteninformation für Naturheilkunde e.V. www-URL
Patientenberatung
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