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Das Online-Magazin
des DATADIWAN
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Ausgabe Nr. 2 / November 1998 - ISSN 1435-1560
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Autor: | Dr. Helmut Kiene | |
Keywords: | Methodologie, Methodology, monophasische prospektive Einzelfallstudie, single-case studies, Wirksamkeitsnachweis, Naturheilkunde, Naturopathy, unkonventionelle Therapierichtungen, randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie | |
Abstract: | Über die Methodologie der Einzelfallstudie nachzudenken heißt, die Berechtigung dieser Tradition erkenntnistheoretisch zu analysieren. Es ist primär die Erkenntnistheorie gefragt und allenfalls sekundär die Biometrie. | |
Copyright: | Patienteninformation für Naturheilkunde e.V., Berlin 1998 | |
Mir persönlich ist, gerade in Hinblick auf anthroposophisch orientierte Medizin und Homöopathie, folgender Gesichtspunkt wichtig:
Die Methodenlehre der Therapiebeurteilung folgt heute der erkenntnistheoretischen Tradition von Bacon, Hume, Mill und Fisher. In dieser Tradition wurde im Laufe der Jahrhunderte die Auffassung entwickelt, es sei ein verläßliches Erkennen von Kausalzusammenhängen (und deshalb auch von therapeutischer Wirksamkeit) nur möglich aufgrund der methodischen Elemente des Experimentierens (Bacon, 17. Jahrhundert), der großen Zahl (Hume; 18. Jahrhundert), des Vergleichen, (Mill, 19. Jahrhundert) und der Randomisation (Fisher; 20. Jahrhundert). - Diese Auffassung ist heute vorherrschend, obwohl sie unrichtig ist.
Über die Methodologie der Einzelfallstudie nachzudenken muß m.E. in erster Linie heißen, die Berechtigung dieser Tradition erkenntnistheoretisch zu analysieren und die Alternativen abzuklären.
Hier ist primär die Erkenntnistheorie gefragt und allenfalls sekundär
die Biometrie.
Anm. d. Redaktion : Herr Dr. Kiene hat dankenswerterweise neben seinem Vortrag auch noch weitere Artikel für diese Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
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