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Das Online-Magazin
des DATADIWAN
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Ausgabe Nr. 2 / November 1998 - ISSN 1435-1560
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Autor: | Kathrin Schmidt | |
Keywords: | Methodologie, Methodology, monophasische prospektive Einzelfallstudie,single-case studies, Wirksamkeitsnachweis, Naturheilkunde, Naturopathy,unkonventionelle Therapierichtungen, randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie, patientenbezogener Wirksamkeitsnachweis | |
Abstract: | 1. Prädiktoren für die Ansprechbarkeit des Individuums. 2. Berücksichtigung der alten Konstitutionslehren sowie subjektive Ansätze von Krankheit. 3. Modifikation des diagnostischen Vorgehens an subjektiven, individuellen Belangen des Patienten. | |
Copyright: | Patienteninformation für Naturheilkunde e.V., Berlin 1998 | |
Einige Gedanken zur Forderung nach einem neuen Wirksamkeitsnachweis für medizinische Therapeutika:
II.
Die Anwendung von Therapeutika in der modernen Medizin basiert hauptsächlich
auf in den letzten ca. 150 Jahren gewonnenen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen
über die pathophysiologischen Mechanismen des menschlichen Körpers
unter besonderer Berücksichtigung der "Zelluarpathologie" und
Biochemie. Fast ausschließlich dieses Wissen ist es, welches das
moderne medizinische Handeln prägt. Der Behandlung des Patienten liegt
demnach das naturwissenschaftliche Wissen über die objektivierbaren
Mechanismen von Krankheit zugrunde, die individuelle Krankheitsdisposition
des Patienten, sein persönliches Energiemuster mit dem die Krankheit
einhergeht, seine Einzigartigkeit in der Kombination von Krankheitszeichen
bleibt dagegen weitgehend außer Betracht. Eine Konstitutionslehre,
wie sie in der Medizingeschichte in unterschiedlichsten Ansätzen in
verschiedenen Kulturen auftaucht (z.B. Chinesische Medizin, Homöopathie),
bleibt unberücksichtigt.
III.
Die Diagnostik in der modernen. Medizin folgt dem gleichen Prinzip.
Die auf dem diagnostischen Weg gefundenen Parameter sind Hilfsmittel, um
das individuelle Krankheitsmuster des Patienten in die internationalen
Konventionen standardisierter Krankheitsentitäten einzufügen
(z.B. ICD-Code). Bei der Evaluierung des Krankheitsbildes dienen die subjektiven
Auskünfte des Patienten nurmehr als Leitschiene für das Auffinden
objektivierbarer Hinweise von Krankheit. Lediglich die Psychiatrie sieht
sich gezwungen, ihre Exploration ausschließlich auf den Angaben des
Patienten zu gründen. Hier bestehen folglich auch die größten
Schwierigkeiten, die Krankheitszeichen einer Diagnose zuzuordnen.
II.
Er sollte sowohl die "alten" Konstitutionslehren, die die subjektiven
Aspekte von Krankheit ausloten berücksichtigen, als auch moderne Ansätze,
die die objektivierbaren Aspekte von Krankheit herausstellen, um.
die Vorteile beider Richtungen nutzen zu können.
III.
Da in der modernen Medizin der Weg von der Befunderhebung über
die Diagnostik bishin zur Verordnung der Therapie einem Algorithmus gleicht,
der auf ein und derselben Logik und Denktradition aufbaut, ist bei der
Entwicklung von neuen Studiendesigns die Notwendigkeit der Modifikation
auch des diagnostischen Vorgehens zu berücksichtigen, d.h. ein
Studiendesign, das die Subjektivität des Patienten miteinplant, um
eine Therapie zu prüfen, die an seinen individuellen Belangen orientiert
ist, muß im Vorfeld die subjektiven Äußerungen des Patienten
miteinbeziehen.
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