Bioinformation zwischen Lebensenergie
und qualitativen Steuerprozessen (Teil 3 von 3)
Das Verhältnis quantitativer Lebensenergie-Konzepte zu qualitativer
nichtenergetischer Bioinformation am Beispiel der Orgontheorie von Wilhelm
Reich: Ganzheitliche Analyse der Wirkmechanismen des Orgonakkumulators
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Teil 3 von 3
Zweiter
Abschnitt: Nichtmaterielle Steuerprozesse
Von
der Lebensenergie zu nichtenergetischen Steuerprozessen
Aus den Irrtümern Reichs wird deutlich, wie leicht die Natur einen
Forscher an der Nase herum führen kann, wenn er seine Frage nicht
präzise genug stellt. Eine präzise Frage zu stellen bedeutet
auch, sich nicht vorschnell auf einen Begriff festzulegen. Schon die Wahl
des Begriffes Lebensenergie ist eine solche vorschnelle Beschränkung
der möglichen Antworten, denn das Leben benötigt wahrscheinlich
keine spezifische Lebensenergie: Bioinformation muß nicht energetisch
bzw. materiell sein! Energie und Materie sind die Herrscher über Physis
und Bios. Hier regieren das Quantitative und das Prinzip von Ursache und
Wirkung. Aber in den Bereichen Psyche und Pneuma spielen sie nicht mehr
die erste Geige. Statt dessen öffnet sich uns hier eine Welt der Qualitäten
und der Wahrscheinlichkeiten. Diese Sichtweise ist keineswegs neu, wie
wir am Beispiel des chinesischen Qi-Konzeptes sehen können:
In der Traditionellen Chinesischen Medizin und der Akupunktur begegnen
wir dem Qi als einem zentralen Begriff zur Beschreibung von Naturvorgängen.
Auch der Qi-Begriff wurde verkürzend oft als Lebensenergie interpretiert.
Nach Kubny handelt es sich hierbei aber vielmehr um Qualitäten der
Welt, die ständig im Fluß sind. Das chinesische Qi-Lebenskraftkonzept
entspricht eher einer Kosmologie und Philosophie, und ihm den Stempel Energie
aufzudrücken wäre so, als würde man die Summe abendländischer
Philosophie in den Begriff Elektrizität quetschen [Kubny 1995].
Eine weitere Idee in deren Zusammenhang oft der Lebensenergiebegriff
genannt wird, ist die der Schwingung, synonym wird oft das Resonanzphänomen
oder der Harmoniebegriff verwendet. Der Schwingungsbegriff wird für
unkonventionelle Heilverfahren sehr gerne verwendet, zum Beispiel im Fall
der Elektroakupunktur nach Voll oder bei der Bioresonanz. Auch zur Erklärung
von Homöopathie wird häufig der Schwingungsbegriff genannt, ohne
daß einer solchen Schwingung eine reale Frequenz, Amplitude und Phasenlage
zugeordnet werden könnte, noch kann beantwortet werden, was da überhaupt
schwingen soll. Wiederum habe ich den Eindruck, daß wir uns beschneiden,
wenn wir zu schnell materielle und energetische Phänomene als Ursache
von Wirkungen unterstellen. Der Begründer der Homöopathie Hahnemann
verwendete zur Darstellung seiner Theorie den Begriff Dynamis, der meiner
Ansicht nach kaum mit einem materiellen physikalischen Phänomen übersetzt
werden kann. Geeigneter scheint mir, die Dynamis als dynamischen Informationsinhalt
oder nichtenergetischen qualitativen Steuerprozeß zu verstehen.
Materie,
Energie und Information
Information ist nichtenergetisch und nichtmateriell. Am Beispiel eines
Radiosenders sehen wir eine elektromagnetische Energie, die ausgestrahlt
wird. Um eine Idee (einen Zweck oder ein Ziel) zu verwirklichen wird ihr
eine Information, ein ordnendes Muster aufgeprägt. Im Radioemfänger
wird dieses Muster vom elektromagnetischen Träger auf einen akustischen
Träger (Luftschwingungen) umgesetzt, und kann beim Hörenden die
ursprüngliche Idee erneut hervorrufen oder sogar eine neue Idee (Erkenntnis)
ermöglichen. Gleich einem Trauminhalt, der selbst weder elektromagnetischer
noch biochemischer Natur ist, aber trotzdem vermittelt werden und Wirkung
haben kann, ist der Informationsinhalt selbst unabhängig von Energie
und Materie.
Entelechie
Wenn wir mit Bioinformation eine steuernde, formgebende Idee meinen, die
das Lebendige im Menschen ausmacht und dem Menschen seine Gestalt gibt,
dann trifft der Begriff Entelechie besser, als der der Lebensenergie. Entelechie
bedeutet eine "im Ziel liegende" Steuerung. Durch die Bedeutung der Energie
im modernen Alltag ist der Begriff Entelechie in den Hintergrund gerückt.
In den medizinischen Richtungen finden wir ihn am ehesten in der Anthroposophischen
Medizin als Bildekräfte. Im Vergleich dazu sei die Biomedizin (Gentechnik)
genannt, mit der versucht wurde, das Leben und das Menschsein allein auf
die DNS zu reduzieren. Dieser materialistische Ansatz der Genetik befriedigt
keineswegs und wird inzwischen als zu reduktionistisch zurückgewiesen.
Nicht zuletzt deshalb, weil sich herausgestellt hat, daß selbst die
Struktur des genetische Code von einer Generation zur anderen einen Sprung
machen kann (Transposition), wenn dies der Idee der Natur dient, wie die
Nobelpreisträgerin Barbara McClintock an Maispflanzen gezeigt hat.
Sie sieht in abnormen Körnern einer Maispflanze nicht einen Beweis
für Unordnung oder Ungesetzmäßigkeit, "sondern ein übergeordnetes
Ordnungssystem, das nicht auf ein einziges Gesetz reduziert werden kann"
[Fox Keller 1986].
Physik
Den Begriff Entelechie verwendet auch der deutsche Physiker Burkhard Heim,
der eine einheitlichen Quantenfeldtheorie entwickelt hat. Eine physikalische
Theorie, die den Titel "einheitlich" wirklich verdienen will, muß
Aussagen zu allen vier Existenzbereichen der Welt treffen können.
Heims Arbeit ist eine klassische physikalische Beschreibung der Welt, stellt
aber die Frage, ob man das Leben und den menschlichen Geist physikalisch
beschreiben kann. Heims Werk gehört zu den komplexesten Theorien,
die in der Physik derzeit diskutiert werden.
Neurophysiologie
Was sagt die neurophysiologische Forschung zur Frage nach dem Leben? Der
in meinen Augen interessanteste Ansatz auf diesem Gebiet, ist der des Nobelpreisträgers
John C. Eccles. Als Hirnforscher und Neurophysiologe beschreibt Eccles
einen Dualismus zwischen dem Bewußtsein und dem Gehirn. Nicht das
Gehirn erzeugt das Bewußtsein (Eccles nennt es das Selbst), sondern
das Bewußtsein (als Struktur der Bereiche Psyche und Pneuma) steuert
das Gehirn als Organ des physikalisch-biologischen Systems. Für das
Selbst läßt sich annehmen, daß es sich dabei um ein nichtmaterielles
Geschehen, um eine nichtmaterielle Struktur handelt. Bewußtsein als
solches ist kein Organ, man kann es nicht im Labor finden oder in ein Reagenzglas
füllen.
Aufbauend auf Margenau konnte Eccles zeigen, daß es möglich
ist, biologische Prozesse zu steuern, ohne Energie einzusetzen! Das Selbst,
kann seinen Körper bewegen, ohne daß es dabei Energie in den
Körper hineinsteckt. Wie das vorstellbar ist, hat die Quantenmechanik
gezeigt, und zwar mit Phänomenen wie Nichtlokalität und Wahrscheinlichkeit
[Eccles 1995]. Und genau diese Eigenschaft der Wahrscheinlichkeiten im
Mikrobereich beobachtet Eccles auch in der Mikrobiologie des Gehirns. Auch
dort gibt es Strukturen, die so klein sind, daß sie von der Größenordnung
in einem Bereich liegen, wo Wahrscheinlichkeiten wirken. Nach Eccles arbeitet
das Gehirn so, daß ein bewußter Prozeß des Selbst
zu einer Änderung von Wahrscheinlichkeiten für bestimmte biologische
Prozesse führt, etwa die Ausschüttung von ganz bestimmten Botenstoffen.
Diese führen dazu, daß die Gehirnzellen schalten und entsprechende
Körperbewegung oder Sinneswahrnehmungen etc. auslösen. Doch das
dahinterliegende Selbst, das Bewußtsein, ist nichtmateriell und nichtenergetisch.
Das Selbst braucht keine Energie, um im Gehirn Veränderungen zu erzeugen,
es tut dies durch Veränderung von Wahrscheinlichkeitsprozessen.
Der
Projektionsprozeß G4 ->I2 ->S2 ->R4
Wie könnte eine solche Steuerung im Mikrobereich aussehen? Ich habe
eingangs die Frage nach einer Wirklichkeit gestellt. Es gibt eine Wirklichkeit,
über die wir uns alle einig sind, das ist der vierdimensionaler Erfahrungsraum
R4: Länge, Breite, Höhe, Zeit. Wenn wir aber die Welt
beschreiben wollen, reicht das nicht aus. Wir wissen: es gibt noch Strukturen
in unterschiedlichen Organisationsgraden. Ein Beispiel: Eine Zelle kann
unabhängig sein, oder Element eines Zellverbundes, der selbst unabhängig
oder Element eines Organs sein kann, das wiederum Teil einer höheren
Ordnungsstruktur (Körper) sein kann, der wiederum Teil eines Verbundes
sein kann (Bienenvolk, Familie etc.). Dieser Grad von Organisation kann
als eigene Dimension (Entelechie) beschrieben werden, und ergibt in Verbindung
mit einer sechsten Dimension, welche die Aktualisierung der Ordnung über
die Zeit beschreibt (nach Heim Äon genannt), den strukturierenden
Raum S2. Zusammen ergibt sich ein sechsdimensionaler Raum R6.
In ihm sind Energie und Materie definiert.
Jetzt müssen wir uns fragen: reicht das aus oder brauchen wir noch
mehr Dimensionen zur einheitlichen Beschreibung der Welt? Dimensionen sind
in der mathematischen Physik nichts anderes als Zahlenvorräte, die
geeignet sind, eine Eigenschaft zu beschreiben, welche unabhängig
ist, also nicht durch andere Eigenschaften ausgedrückt werden kann:
Die Dimension Höhe kann beispielsweise nicht durch Länge, Breite,
Zeit oder Ordnungsgrad ausgedrückt werden. Wie viele solche unabhängigen
Eigenschaften die Welt aufweist, ist eine der grundlegendsten Themen für
eine einheitliche Beschreibung der Welt. Burkhard Heim scheint es gelungen
zu sein, ein Bildungsgesetz zu finden, das die Anzahl möglicher Weltdimensionen
begrenzt: Es ergibt als Lösung, daß der genannte R6
ein Unterraum (also ein Teil) eines zwölfdimensionalen Hyperraumes
R12 ist.
Der Mensch kennt noch eine geistige Welt und die ist im R6
noch nicht enthalten. Wir haben zwar Raum, Zeit und Organisation untergebracht,
aber noch nicht Information. Heim kann aufgrund von mathematischer Herleitung
zeigen, daß es auch noch einen zweidimensionalen Informationsraum
I2 geben muß. Und darüber hinaus auch noch einen
vierdimensionalen Raum, den er mit G4 bezeichnet, so daß
insgesamt ein zwölfdimensionaler Raum R12
entsteht. In den Dimensionen 7 bis 12 sind Materie und Energie nicht
definiert, ihre Strukturen sind nichtmateriell und nichtenergetisch, aber
nichtsdestotrotz wirklich. Der Name G im G4 steht als Abkürzung
für 'God only known' ('Gott allein bekannt') und bezeichnet Strukturen,
von denen man weiß, daß es sie wahrscheinlich gibt, weil sie
sinnvolle Rechenergebnisse liefern, nur weiß niemand, wie sie zu
interpretieren sind.
Die
Steuerung biologischer Prozesse
Dröscher und Heim konnten zeigen, daß dieser G4 eine
Abbildung, eine Projektion, in den Informationsraum hinein machen kann,
daß dieser Informationsraum eine Abbildung in einen strukturierenden
Raum liefert, also in Organisationsniveaus hinein. Wie organisiert Materie
ist, wird sozusagen von geistiger/ informatorischer Ebene festgelegt. Dieser
nichtenergetische und nichtmaterielle Raum G4, bildet ab in
einen Informationsraum, dieser bildet ab in einen strukturierten Raum,
wo wir Formbildung beobachten können. Der strukturierende Raum schließlich
projiziert in die vierdimensionale Raumzeit hinein und steuert biologische
Abläufe in Raum und Zeit [Dröscher 1996].
Wir haben es also mit einem Projektionsprozeß G4 ->I2
->S2 ->R4 vom nichtenergetischen Geistigen in das
energetische Materielle zu tun, das ist der Schlüssel, von dem ich
momentan glaube, daß er Lebensprozesse verständlich macht. Vielleicht
läßt sich dieser Projektionsprozeß auch ohne Mathematik
beschreiben - ich will es mit einem alten Sufigesang versuchen:
”Let the heaven be reflected by the earth, lord, that the earth may
turn into heaven”
Nach diesem Modell unterliegen energetische materielle Prozesse, die
hier in Raum und Zeit stattfinden, einer nichtenergetischen Steuerung.
Damit kann das gesamte geistige, psychische und biologische Geschehen erklärt
werden, ohne daß eine zusätzliche Lebensenergie dafür gebraucht
wird. Allerdings gilt es anzuerkennen, daß die vordergründige
materielle energetische Welt einen nichtmateriellen nichtenergetischen
Hintergrund hat, der erst bei sehr genauem Hinsehen erkennbar wird. Vielleicht
kann der Mensch diesen Hintergrund nur in Extremsituationen wahrnehmen,
vielleicht erst im Übergang des Todes. Denn im Prozeß des Todes,
und das beschreibt Heim in dem Buch 'Postmortale Zustände?', kommt
es zu einer Trennung: das biologische Element zerfällt aber der geistige,
informatorische, strukturierende Teil erlebt sich weiter als Selbst. Dies
deckt sich mit dem, was Eccles gefunden hat: es kommt im Tod zu einer Trennung
zwischen dem Selbst und dem Gehirn. Das Gehirn geht an die Würmer,
das Selbst geht - ja wohin? - "Zurück in seine Heimat" wäre die
Antwort, die alle Religionen auf diese Frage geben.
Die mathematische Herleitung der Projektionsprozesse ist leider nicht
trivial, Heim benötigt einen komplexen Formalismus und mußte
zur Beschreibung der Geist-Materie Interaktion eine mehrwertige Logik entwickeln.
Diese Komplexität und fehlende Übersetzungen der Arbeit in das
Englische haben bisher eine breite physikalische Diskussion von Heims Ergebnissen
noch nicht erlaubt.
Diese Komplexität verlangt es, mit der Anwendung von Heims Theorie
auf Phänomene der Erfahrungsheilkunde behutsam umzugehen. Vereinzelt
wurde der Versuch gemacht, beispielsweise den Reichschen Orgonakkumulator
über Heims Begriffe zu belegen. Heim selbst fand in seiner mathematischen
Beschreibung der Welt keinen Hinweis auf eine zusätzliche Wechselwirkungskraft,
die einer spezifischen Lebensenergie entsprechen würde. Als klassischer
Physiker grenzt er sich zu Recht ab gegen den Mißbrauch der Komplexität
seines Werkes für esoterische Zeitgeistthemen.
Nichtenergetische
Steuerung in biologischen Prozessen
Wo kann der Ansatz nichtenergetischer Steuerung im biologischen Geschehen
Erklärungen liefern? Heim führt hier als Beispiel gerne die Entwicklung
der Arten im Evolutionsprozeß auf [Heim 1997]. Er zitiert Schindewolf,
der in der Artentstehung Zeitverläufe beschreibt, die eine Anerkennung
zielgerichteter Entwicklung neuer biologischer Eigenschaften von Arten
und der beteiligten genetischen Code erforderlich macht [Schindewolf 1993].
Es sieht ganz so aus, als ob in der Evolution nicht ein zielloses Prinzip
von Versuch und Irrtum vorherrscht, denn hierfür wäre ungleich
mehr Zeit erforderlich, als unsere Erde tatsächlich alt ist. Statt
dessen scheint ein auf ein Ziel gerichteter Ausdruck einer Idee in der
Evolution zu wirken.
Als zweites Beispiel könnte das Gedächtnis des Menschen dienen.
So komplex unsere neuronale Struktur auch ist, Gedächtnisinhalte und
Erkenntnisse sind anscheinend im Selbst gespeichert und nicht direkt im
materiellen biologischen Körperorgan. Der Übergang von nichtenergetischem
Inhalt (Idee) in den materiellen Prozeß benötigt eine Schnittstelle,
die Wahrscheinlichkeitsänderungen in Änderungen energetischer
Abläufe umsetzt. Solche Prozesse beschreibt die Physik im Mikrobereich
der Quantendynamik. Das Gehirn weist mehrere Strukturen auf, deren Größenordnung
für solche Umsetzungen geeignet sind [Eccles 1995]. Auch die Abläufe
innerhalb der DNS spielen sich im Mikrobereich ab, in dem Wahrscheinlichkeitsänderungen
gezielte Ergebnisse ermöglichen.
Information
in der Homöopathie
Vielleicht sollten wir auf diese Art auch nach dem Wirkmechanismus von
informatorisch wirkenden Heilverfahren wie Homöopathie und Bachblütentherapie
suchen. Eine wichtige Strömung der Homöopathieforschung beschäftigt
sich mit der Suche nach dem Wirkeffekt über das sogenannte Wassergedächtnis.
Daß Wasser Information speichern kann, wissen wir mindestens seit
den 50er Jahren, seit die Wirkung von Magnetfeldern auf Wasser in industriellen
Kesselanlagen eingesetzt wird. Die Homöopathie praktiziert im Prinzip
der Potenzierung eine Form der Übergabe der Idee des Ausgangsstoffes
(Pflanze, Mineral, Nosode etc.) an einen Träger. Da eine geistige
Idee sich als Pflanze etc. ausdrücken kann, kann sie dies möglicherweise
auch über einen Träger tun, der durch den geistigen Prozeß
und die Handlung (das Ritual) der Potenzierung zu einem Vermittler der
Idee an das Selbst des Empfängers wird. Allein durch die Beschäftigung
mit einem homöopathischen Arzneimittel kann ein sensitiver Mensch
Elemente der Idee des Ausgangsstoffes wahrnehmen, eine tatsächliche
Einnahme auf materieller Ebene wird von vielen Homöopathen als nicht
unbedingt erforderlich angesehen.
Entsprechend stellt sich die Frage, ob die Information tatsächlich
in den materiellen Strukturen der Raumzeit R4 gefunden werden
kann (Wasser, Elektromagnetismus) oder ob sie nur in den begleitenden Räumen
S2, I2 und G4 abgebildet ist. Im letzteren
Fall könnte die Homöopathieforschung zwar Wirksamkeitsnachweise
im individuellen Anwendungsfall führen, meßtechnische Überprüfungen
würden aber meist in der Nähe der Nachweisgrenze liegen. Genau
dieses Bild bietet die heutige Homöopathieforschung.
Der Vermittler homöopathischer Information besitzt ebensowenig
die Möglichkeit, die Information zu verwirklichen, wie in unserem
vorigen Beispiel die elektromagnetische Radiowelle einen Gedanken verwirklichen
kann. Erst im empfangenden Selbst des aufnehmenden biologischen Wesens
kann die Idee die der Vermittler in seinem informatorischen Raum trägt
zu einer meßbaren Wirkung (z.B. Genesung, Erkenntnis) führen.
Materialistischen Denkern muß diese Phänomen als Psychokinese
erscheinen, wenn sie vom Träger verlangen, er müsse die Information
in sich selbst materiell ausdrücken können. Wenn wir eine nichtmaterielle
Seite der Welt anerkennen, und es gibt genug Belege hierfür, dann
ist es möglich, solche als Psychokinese bezeichnete Naturphänomene
in die klassische Naturwissenschaft zu integrieren. Dieses Potential scheint
in der einheitlichen Quantenfeldtheorie von Burkhard Heim zu stecken [Senkowski
1984, 1993].
Elektromagnetische
Bioinformation
Forschung zum Thema elektromagnetische Bioinformation müßte
sehr sorgfältig den elektromagnetischen Teil des untersuchten Phänomens
gegen den nichtenergetischen Teil abgrenzen. Wird dies versäumt, wäre
zu befürchten, daß die Erkenntnisforschung eines Phänomens
der Machbarkeit elektrischer Geräte untergeordnet wird und Geräte
mit übertriebenen Heilsversprechen verbunden werden. Leben und Gesundheit
sind ein ständiger Einsatz von Information zur Aufrechterhaltung von
dynamischer Struktur und Organisationsgraden gegen die auflösende
Tendenz der Entropie. Genesung im Sinn eines qualitativen Prozesses (Genese
= Werden) beruht auf geistiger Steuerung und Erkenntnis und kann eher im
Inneren oder über Austausch mit Menschen erworben werden und kaum
in Form von diversen Lebensenergiegeräten. So verstehe ich Paracelsus,
wenn er sagt: "Es ist niemals die Arznei, die heilt".
Zusammenfassung
Unabhängig von der Bewertung der Reichschen Experimente bleibt die
Frage offen: Gibt es ein Naturphänomen, das als ”Lebensenergie”
bezeichnet werden kann? Es gibt vieles zwischen Himmel und Erde, von
dem die Schulweisheit noch nicht geträumt hat. Mit dem Fortschreiten
naturwissenschaftlicher Erkenntnis wird immer deutlicher, daß das
Leben und das Menschsein nicht rein materialistisch verstanden werden
können, wie dies gerade im zwanzigsten Jahrhundert versucht wurde.
Denn hinter der Materie scheint noch ein Plan zu stecken, der ihr das Leben
einhaucht. Lange Zeit gab sich die Welt zufrieden, diesen ”Hauch” als göttlich
und damit jenseits menschlicher Reichweite zu verstehen. Immer wieder wurde
aber der Versuch unternommen, dieses Geschehen zu ”erfassen”, hierzu wurden
Geistes- und Naturwissenschaften eingesetzt.
Auch der physikalische Energiebegriff wurde von vielen Denkern ausprobiert,
um die nichtmaterielle Seite der Welt zu verstehen. Reich übernahm
als Psychoanalytiker den Begriff der Libidoenergie als ”Energie”
des Triebgeschehens und der Psyche. Er vermeinte, diese Energie, die er
Orgonenergie nannte, auch in allen Naturphänomenen außerhalb
der Psyche zu erkennen. Mit dieser Interpretation als Energie in physikalischen
Sinn begab er sich bewußt auf das Gebiet der Physik mit ihrer Forderung,
daß unterschiedliche Energieformen ineinander umwandelbar und damit
meßbar sein müssen. Reich suchte sein Leben lang nach Beweisen
für diesen energetischen Charakter der Lebensvorgänge.
Grundsätzlich sollte überlegt werden, ob der physikalische
Begriff der Energie in diesem Zusammenhang überhaupt sinnvoll
ist, da es meiner Kenntnis nach keinen verifizierten Nachweis einer Umwandlung
von ”Lebensenergie” in eine andere physikalische Energieform gibt.
In der Welt der Materie und Energie den schöpferischen Geist messen
zu wollen ist meines Erachtens aussichtslos. Es existieren eine Reihe von
physikalischen Modellen, die nicht den Boden der wissenschaftlichen Beweisführung
verlassen, und doch über den Energiebegriff hinausgehen. Sie schlagen
vor, nichtenergetische Steuerprozesse mitzuberücksichtigen. Die Physik
verwendet hierfür den Begriff der Wahrscheinlichkeiten: Die Änderung
der Wahrscheinlichkeit für einen biologischen Prozeß bedarf
keiner Energie, verändert aber den Ablauf energetischen biologischen
Geschehens. John C. Eccles vermutet in Wahrscheinlichkeitsänderungen
für neuronale Schaltvorgänge im Gehirn jenen Mechanismus, über
welchen sich das nichtenergetische menschliche Selbst (Geist, Bewußtsein)
in energetische biologische Funktionen umsetzt.
Die faszinierendste physikalische Theorie, die auch solche nichtenergetischen
Steuervorgänge integriert, ist von dem deutschen Physiker Burkhard
Heim in Form einer einheitlichen Quantenfeldtheorie vorgestellt worden.
Was würde geschehen, wenn der eingangs erwähnte "göttliche
Hauch” tatsächlich eine Energie wäre, die sich akkumulieren ließe?
Sich eine solche Erfindung vorzustellen ist im Wortsinn Science-Fiction.
Karel Capek hat sie 1922 in seiner wunderbaren Geschichte Das Absolutum
oder Die Gottesfabrik auf seine Weise geträumt und zu Ende gedacht
[Capek 1990]. Wenn wir uns von dieser mechanistischen Idee trennen, entfaltet
sich eine neue Verständnismöglichkeit für informatorisches
Wirken im biologischen Leben.
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copyright: Harrer 1998
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